Rund sieben Millionen Euro hat der rumänische Tennis-Impresario Ion Tiriac an Preisgeld für Männer und Frauen aufgetrieben, damit in Madrid in diesen Frühlingstagen zwei hochklassige Turniere parallel laufen können.

Madrid/Hamburg - Wie bei einem Grand Slam also. Seit Sonnabend und noch bis Sonntag schlagen die Stars in der spanischen Hauptstadt auf, die Zuschauer strömen auf die gigantische Anlage. Am Termin, der früher dem Turnier am Rothenbaum vorbehalten war.

Für etwa 160 Millionen Euro wurde auf 20 Hektar südlich des Zentrums geklotzt und nicht gekleckert. Drei Haupt-Courts stehen da unter einem komplizierten, beweglichen Dachsystem. 12 500 Zuschauer fasst allein der Centre Court innerhalb dieses beeindruckenden Gebäudes. Dazu gibt es 16 Außen- und fünf Hallenplätze sowie sechs Trainingscourts.

Da sollten sie doch juchzen, die Spieler, vor lauter Freude. Immerhin konnte sich ihre Organisation ATP den Argumenten aus Madrid ja nicht verschließen. Sie nahm dem Deutschen Tennis Bund (DTB) neben dem Hamburger Termin auch den Status als wichtiges Turnier der 1000er Serie und den Termin weg. Statt in Norddeutschland manchmal bei Regen und Kälte sind die Nadals und Federers nun bei 22 Grad und Sonne in Madrid aktiv.

"Tennistainment" wird dort den Zuschauern geboten. Ein Trainingsplatz ist sogar mit blauem Sand belegt. Eigentlich wollte Tiriac das überall so machen, aber das ging dann doch zu weit. "Sand ist rot. Nicht blau", sagte Branchenprimus Rafael Nadal: "Tennis ist nicht bloß Showbiz, es gibt auch andere Dinge, die es zu respektieren gilt." Nein, die Spieler sind nicht rundum zufrieden: "Die Bedingungen sind insbesondere auf den Außenplätzen sehr schwierig", sagt der gebürtige Hamburger Tommy Haas, der am späten Montagabend gegen Andy Roddick (USA) ausschied. In Haas' Heimatstadt wir jetzt bei einem Turnier der 500er-Kategorie vom 18. bis 26. Juli aufgeschlagen.