Alex Silva will in der brasilianischen Nationalmannschaft eine wichtige Rolle spielen. Das geht seiner Meinung aber nur, wenn er beim HSV auf einer festen Position eingesetzt wird. Das ist derzeit nicht der Fall. Das ärgert Silva, der nun offen über einen Abschied aus Hamburg spricht. Bilder von Alex Silva.

Hamburg. Das Ausrufezeichen setzt er genau zum verkehrten Zeitpunkt. Beim HSV gibt es - unmittelbar vor dem Uefa-Cup-Halbfinalspiel bei Werder Bremen - Ärger um den Brasilianer Alex Silva. Der Abwehrspieler hielt sich kürzlich in der Heimat auf und gab in einem Radiointerview merkwürdige Sätze von sich. Wegen seiner ständigen Positionswechsel im HSV-Team drohte Silva dem HSV mit dem Weggang nach der Saison. "Es nervt mich, dass ich einmal in der Abwehr spiele, dann wieder im Mittelfeld und dann erneut wieder hinten", ließ der 24-Jährige nun auch über sein Medienbüro in der Heimat verlauten.

Der Nationalspieler: "Wenn ich in die Abwehrmitte zurückkehren würde, dann würde ich auch wieder eine Chance in der Seleção erhalten." Deshalb sieht Silva jetzt den Moment gekommen, "sich nach anderen Angeboten umzusehen". Der 1,92 Meter große Profi, bis 2013 an den HSV gebunden, will angeblich am liebsten in die Heimat zurück. Zumal er dann auch bei der Geburt seines Sohnes im Oktober vor Ort dabei wäre. Kurios: In den ersten Wochen, in denen Silva im HSV-Mittelfeld zum Einsatz kam, wirkte er zufrieden und sagte stets: "Ich spiele dort, wo mich der Trainer hinstellt und wo ich der Mannschaft am besten helfen kann." Alles vergessen?

HSV-Trainer Martin Jol zu diesem Thema: "Alex hat das in der Hinrunde gut gemacht im Mittelfeld, aber es ist klar, dass er lieber hinten spielt. Deshalb haben wir ihn ja auch unter Vertrag genommen." Und zu den Beschwerden in der Heimat befand Jol: "Das kommt natürlich nicht gut bei uns, aber vielleicht denken die Spieler, dass wir nicht hören, was sie in Brasilien sagen." Schmunzelnd fügt Martin Jol hinzu: "Aber in Hamburg hören wir alles."

HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer zum Silva-Ärger: "Ich hatte am Montag ein Gespräch mit ihm, in dem er mir mitgeteilt hat, dass er lieber hinten spielt." Nur, so Beiersdorfer weiter: "Er hat nicht gesagt, dass er unzufrieden ist, sondern nur, dass sein Nationaltrainer Carlos Dunga ihm gesagt hat, dass er nicht bei der Nationalmannschaft dabei sei, wenn er nicht eine feste Position spielt." Beiersdorfer weiter: "Natürlich ist für ihn die Nominierung für die Seleção das Größte. Und er hatte sich von seinem Wechsel nach Deutschland genau das erhofft. Es steht ihm zu, so was zu sagen, für mich ist das nichts Außergewöhnliches."