Elf Siege einer Mannschaft in Serie - das gab es noch nie in der Geschichte der Bundesliga. Der VfL Wolfsburg hat am Sonntag in Cottbus die Chance, sich diesen Rekord aufzustellen. Doch VfL-Trainer Felix Magath will davon nichts wissen...

Bundesliga-Tabellenführer VfL Wolfsburg kann am Sonntag bei Energie Cottbus einen Rekord aufstellen. Sollte das Team von Trainer Felix Magath beim Abstiegskandidaten gewinnen, wäre dies der elfte Sieg in Serie für die Niedersachsen. "Mich interessieren weder aufgestellte Rekorde noch sonstige Zahlenspiele", sagte Magath vor der Partie. Die "Wölfe" hatten erst am vergangenen Wochenende mit dem 2:1 gegen Bayer Leverkusen die Bestmarke von Borussia Mönchengladbach aus dem Jahr 1987 egalisiert.

Der VfL erwartet in der Lausitz ein schwieriges Gastspiel bei Hausherren, denen das Wasser bis zum Hals steht. "Energie braucht jeden Punkt im Abstiegskampf. Können wir unsere Leistung abrufen, sollte jedoch auch in Cottbus etwas möglich sein", sagte VfL- Regisseur Zvjezdan Misimovic. Der Gastgeber bangt um den Einsatz seines Kapitäns Timo Rost.

Magath hat wie schon in den vergangenen Wochen keinerlei Personalprobleme und kann im Stadion der Freundschaft seine Bestbesetzung auf den Rasen schicken. Wie groß der Druck in Wolfsburg mittlerweile geworden ist, war in dieser Woche zu erleben. Misimovic lieferte sich im Training eine Rauferei mit Ersatzmann Rodrigo Alvim. Magath verzichtete aber auf Strafen, und der Verein erklärte die Angelegenheit für beendet.

Energie bangt weiter um drei angeschlagene Spieler. Besonders fraglich bleibt der Einsatz von Rost, der wegen seiner Mittelfuß- Prellung schon zuletzt beim 0:4 gegen Schalke fehlte. Rost absolvierte am Freitag ebenso einen Belastungstest wie der unter Knieproblemen leidende Daniel Ziebig und Stanislaw Angelow, der Beschwerden an den Adduktoren hat. Das Trio konnte alle Übungen absolvieren.

"Wir müssen unsere Kräfte jetzt bündeln. Für beide Seiten ist es eine ungeheuer wichtige Partie", betonte Energie-Trainer Bojan Prasnikar. Besonderen Respekt hat er vor dem Torjäger-Duo Grafite und Edin Dzeko: "Die beiden haben mehr Tore geschossen als wir zusammen." Während der Tabellen-17. nur 24 Mal traf, erzielte Grafite bereits 22 Saisontreffer, Dzeko war 16 Mal erfolgreich.