Siebte Pleite unter Trainer Seeliger reduziert Hoffnungen auf Klassenerhalt.

Hamburg. Nun hat auch Dirk Barthel die Hoffnung verloren: Als Schiedsrichter Jan Seidel die Partie abpfiff, stürmte Altonas Präsident Richtung Ausgang und verließ umgehend die ungeliebte Anlage an der Hoheluft. Das 0:1 gegen den VfL Wolfsburg II war die siebte Niederlage im achten Spiel unter Trainer Thomas Seeliger.

Dabei hatte das Team lange Zeit das beste Spiel nach der Winterpause abgeliefert. Gegen einen lust- und harmlos agierenden Bundesliga-Nachwuchs erspielte sich der AFC in der ersten Hälfte ein Chancenverhältnis von 6:0. Schon nach fünf Minuten verhinderte VfL-Keeper Patrick Platins mit einer tollen Reaktion das 1:0 durch einen Kopfball von Marin Mandic. Glänzend war das Solo des spielfreudigen Björn Nadler in der 34. Minute, als er vier Wolfsburger aussteigen ließ, dann aber acht Meter vor dem Tor abgeblockt wurde. Und nur eine Minute später vergab Jürgen Tunjic nach feiner Einzelleistung auf dem linken Flügel die größte Möglichkeit mit einem Schrägschuss über das lange Eck.

Auch nach der Pause ging es so lange weiter, wie die Kraft reichte. Erneut kam Nadler dem 1:0 ganz nah, als er von Benny Hoose gut freigespielt wurde und den Ball über Platins lupfen wollte, aber der bekam noch die Fingerspitzen heran und klärte knapp ins Aus (53.). Nach einer Stunde brach der AFC aber konditionell und psychisch ein. Mit der Einwechslung des Wolfsburgers Thomas Brechler wurde plötzlich auch die AFC-Abwehr gefordert. Angst und Verunsicherung machten sich schnell breit, als Wolze (60.), Brechler (62.) und Kreuels (77.) das Tor von Oliver Hinz in Gefahr brachten.

Der Keeper war schließlich in der 78. Minute geschlagen, als Brechler mit einem Schuss aus zehn Metern ins lange Eck traf. Bitter war dies besonders für Debütant Alexey Bugrov, dessen Stellungsfehler zum 0:1 führte. Dabei spielte der A-Jugendliche, für dessen Spielberechtigung die Funktionäre des AFC sechs Wochen brauchten, insgesamt eine ordentliche Partie auf der rechten Abwehrseite, wo er den gesperrten Heiko Ansorge vertrat.

Die letzten Minuten hätte sich Altona auch schenken können, denn der Glaube, die siebte Heimniederlage verhindern zu können, war bei den Spielern nicht mehr vorhanden. Und bei den Fans erst recht nicht - denn die blieben nach dem 0:1 demonstrativ stumm. Als letzte Hoffnung bleibt da noch die Teilnahme am DFB-Pokal. Auf dem Weg dorthin wartet bereits morgen (18 Uhr) die Viertelfinal-Aufgabe bei der TuS Dassendorf.

Neues gibt es aus der Führungsetage bei Altona 93. Klaus Dreyer, der erst im November zum 2. Vorsitzenden gewählt worden war, ist von seinem Amt zurück getreten. So kann er weiter als Vorsitzender beim Landesligaklub TuS Hamburg amtieren, der am Freitag seine Mitgliederversammlung abhält.


Tor: 0:1 Brechler (78.). SR: Seidel (Henningsdorf) Zuschauer: 370.