Das Abendblatt-Interview mit Martin Schmitt

Frage:

"Die Topfavoriten Gregor Schlierenzauer oder Simon Ammann nennen immer wieder den Namen Schmitt als Mitfavoriten. . .

Martin Schmitt:

Das ehrt mich natürlich, weil es in den letzten Jahren nicht so war. Momentan haben Simon und Gregor eine gewisse Distanz. Aber die Tournee hat eigene Gesetze, jeder will vorn ankommen. Es wäre schön, wenn ich eine Leistungssteigerung hinbekomme. Aber ich setze mich jetzt nicht unter Druck und sage: Ich siege. Das ist nicht realistisch. Der nächste Schritt wäre, ein paar Mal auf dem Podest zu landen, dann kann man über Siege reden.



Frage:

Sie haben den Gesamtweltcup gewonnen, Gold bei Olympia und der WM. Ist der Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee Ihr letzter großer sportlicher Traum?

Schmitt:

"Natürlich ist das ein Traum. Aber ich möchte einfach noch einmal siegen - egal, wo. Davon war ich weit weg.



Frage:

Ihr letzter Sieg liegt sieben Jahre zurück. Hatten Sie nicht mal das Bedürfnis, einfach aufzuhören?

Schmitt:

"Natürlich war manchmal eine gewisse Ratlosigkeit da. In den letzten Jahren hat das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der Mannschaft gefehlt. Aber ich liebe diesen Sport, und ich wusste einfach, dass noch mehr in mir steckt. Jetzt ist Olympia 2010 in Vancouver mein Ziel, vielleicht auch die WM 2011 in Oslo. Es macht wieder Spaß.