Ob das Nordderby ein wirkliches Vergnügen wird, weiß noch niemand. Ein teures wird der Schlager HSV gegen Werder auf jeden Fall. Eine Familie mit...

Ob das Nordderby ein wirkliches Vergnügen wird, weiß noch niemand. Ein teures wird der Schlager HSV gegen Werder auf jeden Fall. Eine Familie mit zwei Kindern zahlt 226 Euro. Wohlgemerkt für Plätze im obersten Rang (inklusive Parkgebühr, Stadionheft, Eis, Bratwurst und Getränken). Wer seinen Kindern noch zwei Fantrikots als Souvenirs spendiert, legt weitere 100 Euro drauf.

226 Euro für 90 Minuten Fußball. Sicher, es gibt auch preiswertere Spiele in der Saison. Und zugegeben, der HSV leistet sich wie St. Pauli, HSV-Handball und die Freezers Sonderaktionen mit vergünstigten Karten.

Dennoch zeigt der Abendblatt-Preisreport (Seite 28), wie teuer der Besuch von Top-Sportereignissen geworden ist. Unter 100 Euro geht es kaum mehr - auch nicht mit Familienrabatt.

Vereinsmanager verweisen dann gern auf Musicals, die noch höhere Preise verlangen. Doch dieser Vergleich hinkt. Fußball ist Volkssport wie auch - in etwas bescheidenerem Maße - Eishockey und Handball. Sponsoren und TV-Sender zahlen nicht zuletzt deshalb Millionen, weil die Atmosphäre in den Arenen so stimuliert. Sie wollen das Ereignis - und keine halb leeren Ränge. Die Klubs sollten die Preisschraube daher nicht überdrehen. Der Sport muss für den Normalverdiener bezahlbar bleiben.


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