23 Tore geschossen, 20 bereits gefangen. Und das nach neun Spieltagen. Bei Werder Bremen gab es fast in jeder Partie ein Torfestival. Doch damit...

Bremen. 23 Tore geschossen, 20 bereits gefangen. Und das nach neun Spieltagen. Bei Werder Bremen gab es fast in jeder Partie ein Torfestival. Doch damit sollte nun Schluss sein. Mit diesem Vorhaben gingen die Bremer ins Spitzenspiel gegen Bayer Leverkusen. Doch die Null steht nur noch vorne, hinten gibt es immer noch keine Sicherheit. Leverkusen setzte seinen Siegeslauf fort, siegte auch an der Weser 2:0 - verdient.

Von der ersten Minute an beeindruckte die spielstarke Bayer-Elf vor 40 000 Zuschauern im Weserstadion mit gelungenen Ballstafetten, die die Bremer Hintermannschaft mehrfach in Verlegenheit brachten.

Trotz allem gehörte die Anfangsphase den Platzherren, die schon in der dritten Minute in Führung hätten gehen können. Nach einem Freistoß von Hugo Almeida war allerdings Nationaltorhüter Rene Adler auf dem Posten. Nur zwölf Minuten später kam der Portugiese erneut in aussichtsreicher Position zum Schuss, verfehlte jedoch knapp das Gehäuse der Westdeutschen, der Ball strich um Zentimeter am langen Pfosten vorbei

Danach aber übernahm die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia (ehemals auch Werder und HSV) mehr und mehr das Kommando und stand mehrfach dicht vor einem verdienten Führungstreffer. In der 22. Minute rettete Bremens Ersatztorhüter Christian Vander in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Arturo Vidal, nur 120 Sekunden später verfehlte ein Fernschuss von Michal Kadlec nur knapp das Werder-Gehäuse. Pech hatte Nationalspieler Patrick Helmes, der nur das Außennetz traf (49.).

Besser machten es genau diese Gäste-Profis in der zweiten Halbzeit. Exakt in der 71. Minute: Helmes köpfte den Ball am Fünfmeterraum quer, Vander faustete seinem Kollegen Per Mertesacker den Ball vom Kopf - die Kugel flog so nur fünf Meter, haargenau auf Vidal, der ohne Mühe ins leere Werder-Tor schoss. Mertesacker hob entsetzt die Hände und machte seinem Keeper Vorwürfe, aber das 21. Gegentor war perfekt. Und damit auch (vorübergehend?) Tabellenplatz eins für Leverkusen - bei Bayer wächst etwas heran.

Und bei Werder braut sich etwas zusammen. Weil die Mannschaft eigentlich den "Auftrag" von Vereins-Boss Jürgen L. Born erhalten hatte, die nächsten drei Spiele zu gewinnen. Die beste Chance auf den Ausgleich hatte Markus Rosenberg auf dem linken Fuß, doch Nationaltorwart Adler rettete riesig. Und das nächste Tor fiel Sekunden danach auf der Gegenseite: Nach einem Eckstoß traf Simon Rolfes den Pfosten, Manuel Friedrich staubte ab zum 0:2 (80.). Ende.


Bremen: Vander - Prödl (67. Boenisch), Mertesacker (78. Vranjes), Naldo, Pasanen - Baumann - Frings, Hunt (60. Husejinovic)

- Özil - Hugo Almeida, Rosenberg.

Leverkusen: Adler - Castro, Friedrich, Henrique, Kadlec - Rolfes (86. Dum) - Renato Augusto, Vidal, Schwegler (69. Barnetta)

- Helmes (77. Gekas), Kießling.

Tore: 0:1 Vidal (71.), 0:2 Friedrich (81.). - Schiedsrichter: Sippel (München). - Zuschauer: 37 142. - Gelbe Karte: Prödl.