Hamburg. Jockey Paul Johnson jubelte, als sein Pferd Artec im traditionellen Seejagdrennen als Sieger durch das Ziel galoppierte. Der Beifall hielt sich jedoch in Grenzen, denn Artec war so etwas wie ein Alleinunterhalter. Weit und breit war von seinen vier Gegnern, die mit ihm gestartet waren, nichts zu sehen. Eine Minute später tauchte seine Stall- und Trainingsgefährtin Fagira (Cevin Chan) auf, der Zielrichter errechnete später einen Rückstand von 273 Längen. Drei Teilnehmer waren unterwegs ausgeschieden.

Allen voran Helmac, der haushohe Favorit. Eingangs der Schlussrunde war er nicht mehr zu sehen. Hinterher kam die traurige Nachricht: Helmac, der nach Durchquerung des Teiches noch mit einem Vorsprung von zehn Längen in die letzte Runde galoppiert war, zog sich vor einem Hindernis eine Fraktur im linken Vorderbein zu und musste an Ort und Stelle vom Tierarzt eingeschläfert werden.

Da zuvor die Mitbewerber Alligan und Polarkönigin ihre Reiter abgeworfen hatten, kamen tatsächlich nur zwei Pferde ins Ziel. Selbst altgediente Rennbahnbesucher hatten so etwas noch nicht erlebt.

Den 140. Langen Hamburger über 3200 Meter sicherte sich Limatus mit Andrasch Starke im Sattel. Für den Hanstedter war es der erste diesjährige Meetingserfolg in Hamburg.

Gleich im ersten von vier Trabrennen, die gestern zum Programm gehörten, gab es Aufregung. Es war beobachtet worden, dass der Stute Orisa, die von Bahnspezialistin Marisa Bock gesteuert werden sollte, vor dem Start etwas verabreicht wurde. Orisa durfte am Rennen nicht teilnehmen - Dopingverdacht? Von allen Pferden in diesem Rennen wurden später Blutproben genommen. Trost für Marisa Bock: Sie gewann mit Black Baron das zweite Trabrennen des Tages.

Aufregung auch im Schlussrennen. Bei einem Massensturz mit drei Pferden verletzte sich Jockey Jozef Bojko und musste zur Untersuchung ins Krankenhaus Wandsbek gebracht werden.