HSV Stürmer haben einen guten Lauf - bis auf den Argentinier. Wie lange hält Jara noch zu ihm?

Hamburg. Ein Stürmer wird an seinen Toren gemessen. So sagt es zumindest Trainer Kurt Jara, angesprochen auf den Dänen Kim Christensen, der nach dem Ausgleich in Dortmund auch im DFB-Pokal gegen Duisburg traf. "Kim hat im Moment alle Argumente auf seiner Seite", so der Österreicher.

Gleiches galt im Prinzip für Erik Meijer, der zuletzt in zwei Spielen zweimal traf, sich aber durch seine rote Karte in Dortmund vorerst selbst aus dem Kader beförderte. Und Sergej Barbarez ist im Sturm gesetzt. Der Bosnier soll jedoch nach dem Tod seines Vaters selbst entscheiden, ob er gegen 1860 München spielen kann und will.

Nicht nur deshalb darf sich Bernardo Romeo sicher sein, in den nächsten Partien auflaufen zu dürfen. Dabei lässt der "Strafraumspieler" (Jara) seit vier Spielen nicht nur Tore, sondern auch Torgefahr vermissen. Vier Tore bei zehn Einsätzen, davon je zwei Doppelpacks - das macht 720 torlose Minuten in acht Partien. Zudem gilt er auch nicht als spielender Stürmer, der auflegt und vorbereitet.

Dennoch genießt Romeo bei Jara unerschütterliches Vertrauen. "Bernie ist der Stürmer, der uns fehlte. Ich wollte ihn, ich habe ihn jetzt, und ich werde ihn auch definitiv nicht herausnehmen." Der Argentinier werde seine Tore schon bald wieder machen, sagt der HSV-Coach. Im Moment kämen die Bälle einfach nicht so, wie Romeo sie verwerten könnte.

Auch das mangelnde Zweikampfverhalten Romeos lässt die Zuschauer des Öfteren an dessen Qualität zweifeln. Erlaubt sich Jara mit Romeo einen Luxus, den der Rest der Mannschaft nicht kompensieren kann? "Nein, absolut nicht. Bernie macht Tore, davon bin ich überzeugt, und deswegen steht er auf dem Platz."

Für Christensen ist die Sache klar: "Der Trainer entscheidet. Und mit Romeo, Sergej Barbarez und Erik Meijer habe ich eben sehr starke Konkurrenz." Zudem sei er noch zu unkonstant, wie er selbstkritisch zugibt. Auch Jara sieht das so: "Er hat Talent und momentan einen Lauf. Wenn er noch etwas weniger phlegmatisch agiert, wird er uns in Zukunft auch verstärken."

Und trotzdem hat sich nach den vergangenen Auftritten des Dänen zumindest ein Verkauf im Winter vorerst erledigt. Neben Christensen stehen auch Marcel Maltritz, Jörg Albertz, Bernd Hollerbach und Ingo Hertzsch, sollte dieser nicht mit dem HSV einig werden, auf der Streichliste.

Auch Rodolfo Cardoso ist ein Wackelkandidat. Der Vertrag des Spielmachers, der gegen Duisburg beste Ansätze zeigte, läuft aus. Bei Cardoso ist alles eine Frage der Gesundheit. "Wir müssen abwarten, wie sich sein Knie verhält", so Jara, der den Spielgestalter momentan als "perfekten Einwechselspieler für die letzten 30 Minuten" sieht.