Hamburg. Etwas Positives konnte Anders Fältnäs der Verletzung seines Kreisläufers Peter Möller am Mittwoch doch noch abgewinnen. "Wir brauchen jedenfalls keinen Mannschaftsbus, um zu unserem Sonnabend-Spiel nach Pfullingen zu fahren", flüchtete sich der Trainer des HSV Handball nach dem 24:17-Erfolg gegen Willstätt/Schutterwald in Galgenhumor. Eine Kernspintomographie übertraf am Abend sogar die schlimmsten Befürchtungen von HSV-Phyiotherapeut Ralf Warnemünde: In Möllers linkem Knöchel sind alle drei Außenbänder gerissen. Damit fällt der Schwede, der am Montag operiert werden soll, für den Rest der Hinrunde aus. Bleiben sieben Feldspieler im HSV-Kader, deren Einsatz als unbedenklich gelten kann. "Die Punkte waren wieder teuer erkauft", seufzte Fältnäs und versprach: "Wir suchen intensiv nach Verpflichtungen." Bis zu fünfmal täglich stehe er mit Spielervermittlern in Verbindung - noch ohne Erfolg. Gut, dass wenigstens auf die eigenen Kontakte Verlass ist: Thilo Strauch, bis 1998 in Diensten des HSV-Vorgängers Bad Schwartau, wird erneut reaktiviert. Der 36-Jährige hatte bereits vergangene Saison in der Defensive ausgeholfen. Weiterer Hoffnungsschimmer: Auch Simen Muffetangen fährt heute mit nach Schwaben. Der lange verletzte Norweger hofft auf seinen ersten Saisoneinsatz. Doch nicht allein die Zahl der gesunden Spieler ist alarmierend. Nur 1960 Zuschauer (davon gut 600 mit Freikarten) wollten den HSV in Alsterdorf sehen. "Das zeigt, dass wir um jeden Fan kämpfen müssen", ahnt Geschäftsführer Olaf Knüppel. Ein erster Schritt ist getan: Um die Außenwirkung in den Medien zu verbessern, wird man sich von der Agentur Raike trennen.