Kommentar

Wer hätte das gedacht? Noch einmal lockte Henry Maske, in den 90er-Jahren Begründer des neuen deutschen Box-Booms, 16 Millionen Menschen vor die Fernsehgeräte - und siegte gegen seinen US-Rivalen Virgil Hill. Nicht spektakulär, aber von seinem Trainer taktisch klug eingestellt und gewissenhaft vorbereitet. Der alte Faustfechter hat mit seinem Comeback nach zehn Jahren mehr riskiert als einst im Boxring. Sein Haussender RTL, von vornherein der Gewinner, hat Deutschlands Ü-40-"Superstar" gesucht und gefunden. Doch der Kopfmensch Maske ist gut beraten, es bei diesem Kampf zu belassen. Der 43-Jährige hat sich nachträglich den Abschied verschafft, den er sich gewünscht hat. Gegen Jüngere würde er alt aussehen.

Der "weiche Riese" Axel Schulz kann davon nach seinem missratenen Comeback ein Lied singen. Und wohin es führt, wenn Sportstars nicht loslassen, haben in der 80ern und 90ern die Beispiele von Schwimmstar Mark Spitz und Björn Borg gezeigt: Sie machten sich am Ende lächerlich.