HAMBURG. Alpaslan Agüzüm ist ein sturer Mensch. Bis Ende 2005 stand der Weltergewichts-Boxprofi beim Sauerland-Stall unter Vertrag. Aber weil sich der 29-jährige Türke mit Manager Wilfried Sauerland nicht über die gemeinsamen Zukunftspläne einigen konnte, stellte er im März 2004 die Arbeit ein. "Ich wollte nicht mehr für ihn boxen, weil jeder nur eigene Interessen im Auge hatte", sagt er.

Doch weil er nicht nur stur, sondern auch zielstrebig ist, trainierte Alpaslan weiter und wagte in diesem Jahr einen Neuanfang, ohne bei einem Promoter unter Vertrag zu stehen. Einen neuen Manager hat er jedoch: Ahmet Öner, Chef des Hamburger Profistalls Arena, der am Freitag (18 Uhr) in der Sporthalle Hamburg seinen zweiten Kampfabend ausrichtet. Weil Öner in Alpaslan einen "Boxer mit großer Perspektive" sieht, hat er ihn nicht nur bei seinem Schwiegervater Fritz Sdunek, dem Cheftrainer des Universum-Stalls, untergebracht, sondern ihn zudem zu seinem Hauptkämpfer gemacht.

In dieser Funktion steigt der 1,77 m große Athlet in Alsterdorf gegen den International-Champion des WBC, Joseph Makaringe aus Südafrika, in den Ring. Ein Sieg über die Nummer vier der WBC-Rangliste würde ihn in Reichweite eines WM-Kampfes bringen. "Ich will wieder dahin, wo ich vor zwei Jahren war", sagt Alpaslan, der in seiner elf Jahre währenden Profilaufbahn nur zwei seiner 34 Kämpfe verlor - beide gegen den Argentinier Carlos Manuel Baldomir, der am vergangenen Sonnabend seinen WBC-WM-Titel an Floyd Mayweather abgeben musste. "Ich war gegen Baldomir nicht chancenlos, habe da meine Klasse gezeigt. Daran will ich anknüpfen", sagt Alpaslan. Schafft er das, dürfte die Vertragslosigkeit bald ein Ende haben.