SGS Hamburg sucht Wasserzeiten und Geldgeber

Hamburg. "Die Mannschaft steht. Jetzt sind wir gefordert", sagt Mike Utermöhlen, der Vorsitzende der SGS Hamburg. Der Verein will das Team des bisherigen Hamburger Landestrainers Dirk Lange (41; Vertrag endet) samt Coach für 2005 übernehmen. Die Probleme: Der Hamburger Schwimmverband (HSV) wird - wegen des Gebots der Gleichbehandlung mit anderen Klubs - der SGS keine eigenen Wasserzeiten im Landesleistungszentrum am Olympiastützpunkt im Dulsbergbad zur Verfügung stellen, zudem steht die Finanzierung Langes (rund 2000 Euro im Monat) nicht. Utermöhlen: "Wir sind aber guten Mutes, daß wir in den nächsten Wochen alles regeln können."

Heiko Hell, 14maliger Deutscher Meister über 200 bis 1500 Meter Freistil und Mannschaftssprecher des Teams Lange, hatte am Dienstag Carsten Gooßes, Langes Nachfolger als Landestrainer, bei dessen Antrittsbesuch in Hamburg eröffnet, daß er und seine Kollegen Carsten Dehmlow, Julian Weiser, Bastian Kampmann, Ann-Christin Langmaack (und vielleicht Marco di Carli, der auf ein finanzielles Angebot wartet) weiter bei Lange trainieren wollen und das vom HSV angebotetene Stützpunktraining im Dulsbergbad nicht wahrnehmen werden. Die Gründe: Sie hätten Vertrauen zu Lange und seien im Entscheidungsprozeß über den neuen Landestrainer vom HSV nicht nach ihrer Meinung gefragt worden.

Ralf Beckmann, Cheftrainer des Deutschen Schwimmverbandes, begrüßte derweil das Engagement der SGS, Langes Team weiter fördern zu wollen. "Ich schätze Langes Arbeit und hoffe, daß die beiden Trainingsgruppen in Hamburg vernünftig nebeneinander bestehen können, daß es für beide Gruppen gute Lösungen geben wird", sagte Beckmann dem Abendblatt. Als Ausweichquartier für das Team Lange kommt die Alsterschwimmhalle in Frage.