U 18 - Story

Hamburg. Sie stehen im Kreis, haben die Köpfe dicht aneinandergedrängt und die Arme um den Nebenmann gelegt. "Keine Gnade!", rufen sie laut mit tiefer Männerstimme und stampfen kräftig auf den Boden, daß er bebt.

Die A-Jugend-Handballer des AMTV sind eine echte Einheit. Sie stehen vor einem schwierigen Spiel gegen die SG Flensburg-Handewitt. "Für mich ist die Mannschaft wie eine zweite Familie", sagt Simon Grüber. Der 18jährige ist seit fünf Jahren im Team. "Wir kennen uns alle sehr gut. Die meisten von uns sind miteinander groß geworden."

Eine Harmonie, die auf dem Feld zu spüren, dort aber nicht gewachsen ist. "Wir verabreden uns zum Joggen, um ins Fitneßstudio zu gehen, oder feiern auch gerne mal eine Party bei unserem Trainer Max", verrät Lukas Elandt (16). Der DHB-Auswahlspieler gibt für seine Mannschaft alles. Teamkollege Patrick Starke reist extra aus Mözen (Kreis Segeberg) an, um beim Regionalligisten zu spielen. Patrick: "Wir haben eine tolle Mannschaft. Einige gehen gern mal in die Luft, und andere sind vielleicht ein wenig zu still. Aber die Mischung stimmt. Das paßt super." Und Lukas ergänzt: "Wir haben tolle Trainer. Wenn wir bei Max sind und es etwas später wird, übernachten wir einfach bei ihm."

Max Rode ist Trainer, Betreuer, Freund und Ansprechpartner in allen Lebenslagen. Zusammen mit Ingmar Steins trainiert er die 16- bis 18jährigen zweimal die Woche. "Ich gebe dem einen oder anderen mal Nachhilfe oder korrigiere ihre Bewerbungsschreiben", so der Sport- und Geographielehrer.

"Egal was ist", sagt Simon. "Max ist wie ein Onkel. Er hilft uns, wenn wir Probleme haben und wir können mit ihm über alles sprechen." Am liebsten aber besuchen sie ihren Max nachts, um gemeinsam American Football zu gucken.

Auch wenn sie gegen die Flensburger am Ende mit 31:35 verloren - die Jungen kämpfen und verlieren gemeinsam. Davon könnte sich so manch eine Mannschaft eine Scheibe abschneiden.