Drei Olympiasieger und sechs Weltmeister starten am Mittwochabend im Hammer Park.

Hamburg. Karl-Heinz Blumenberg, Sprecher der "Hamburg für Spiele 2012 GmbH", registrierte die illustren Namen mit Wohlgefallen. Drei Olympiasieger, sechs Weltmeister und mehr als 20 internationale Medaillengewinner werden am Mittwoch beim 21. Abendmeeting der LG Hammer Park die Stadt für drei Stunden zum Mittelpunkt der Leichtathletik-Welt machen. "Hamburg kann stolz auf dieses Sportfest sein. Das ist eine echte Generalprobe für die Olympischen Spiele", frohlockte Blumenberg. Und eine bisher nahezu kostenlose dazu. "Ohne die finanziellen Zusagen der Bewerbungs-Gesellschaft (rund 150 000 Euro, die Red.) wäre dieses Meeting nicht zu Stande gekommen. Wir hätten nicht mehr weitergemacht. Jetzt aber haben wir eine erstklassige Veranstaltung, wie es sie in dieser Qualität in Hamburg noch nie gegeben hat", stellte Andreas Reuter, der sportliche Leiter, nicht ohne Stolz klar. Was er nicht sagte: Bisher ist noch kein Cent auf das Konto der Veranstalter geflossen. Meetingdirektor Rainer Blankenfeld und Reuter mussten bisher stets ihre Kreditkarten zücken, wenn es Hotels, Flüge und Spesen für die Athleten zu begleichen galt. Inzwischen ist beider Dispositionsrahmen nahezu erschöpft. "Es besteht kein Grund zur Nervosität", versichert Blumenberg, "wenn uns alle Rechnungen vorgelegt werden, zahlen wir auch. Das ist unsere Vereinbarung." Kamen viele deutsche Leichtathleten in den vergangenen Jahren wegen der familiären Atmosphäre zum Hammer Steindamm, zählen in diesem Jahr auch andere Argumente. In 16 Disziplinen können die Normen für die Europameisterschaften Anfang August in München erfüllt werden, und erstmals näherten sich auch die Antrittsgelder internationalem Niveau. Anders wäre ein 110-Meter-Lauf der Weltklasse nicht möglich gewesen. Am Start: Olympiasieger Anier Garcia aus Kuba mit den Amerikanern Terrence Trammell und Mark Crear. In dieser Reihenfolge kamen sie in Sydney ins Ziel. Beachtlich ist ebenfalls die Besetzung der 100-Meter-Sprints. Bei den Frauen trifft die Nigerianerin Chioma Ajunwa (Bestzeit: 10,84 Sekunden), Weitsprung-Olympiasiegerin von 1996, auf die deutsche Spitze um Andrea Philipp (WM-Dritte 1999 über 200 Meter) und Melanie Paschke, bei den Männern muss sich der Weltjahresbeste Frankie Fredericks aus Namibia dem Angriff des englischen Europameisters und Olympiasechsten Darren Campbell erwehren. "Das wird kein Spaziergang", meinte Fredericks gestern nach seiner Ankunft in Hamburg. Der Hamburger Rundenläufer Ingo Schultz freut sich derweil auf das Duell mit Gregory Haughton, dem er im vergangenen August bei der WM in Edmonton auf den letzten zehn Metern Silber wegschnappte. Der Jamaikaner kommt mit der Empfehlung von 44,75 Sekunden aus Sevilla, sein Rivale war in Dortmund 73 Hundertstel langsamer. Schultz: "Gregory wird mich hoffentlich zu einer schnellen Zeit ziehen."