Altona 93 hätte am heutigen Sonnabend im Regionalliga-Derby gegen die zweite Mannschaft des Hamburger SV mit einem Sieg einige Plätze in der Tabelle gut machen können. Doch der Nachwuchs des Bundesligisten setzte sich im Keller-Duell der Liga vor rund 1300 Zuschauern mit 3:1 durch und steht nun einen Platz vor dem AFC.

HSV-Trainer Rodolfo Cardoso musste auf seine Offensivkräfte Tunay Torun und Maximilian Beister verzichten, da beide mit den Nachwuchsnationalmannschaften auf Reisen sind. Dafür bekam er aber mit Marcel Ndjeng und Albert Streit tatkräftige Unterstützung aus dem Profikader. Und Streit war gleich zu Beginn entscheidend an der Entwicklung des Spielverlaufes beteiligt, denn seine Ecke landete schon nach vier Minuten genau auf dem Kopf von A-Jugend-Innenverteidiger Kai-Fabian Schulz, der den Ball zum 1:0 im Tor unterbringen konnte.

Altona war geschockt, berappelte sich aber und bemühte sich anschließend auch ins Spiel zu finden. Mit dem Glück des Tüchtigen belohnte sich die Mannschaft von Trainer Thomas Seeliger dann nach einer Viertelstunde selbst: HSV-Torwart Raphael Wolf sah nach einer Freistoßflanke von Stefan Siedschlag nicht gut aus, der Ball sprang auf und landete im Tor. Auch wenn Stefan Richter den Ball noch kurz vor dem Einschlag ins Netz entscheidend antickte, machte der 20-jährige Wolf hier keine gute Figur.

Der Ausgleich beflügelte Altona merklich. Die Schwarz-Weiß-Roten hatten mit zunehmender Spielzeit in Durchgang eins spielerisches Übergewicht, konnten die Möglichkeiten aber nicht in Tore ummünzen und mussten mit dem 1:1-Unentschieden in die Pause gehen.

Beide Mannschaften kamen unverändert zurück auf den Platz und wieder erwischte der HSV den besseren Start in die Halbzeit. Dani Schahin gelang es in der 51. Minute, die Rothosen erneut in Führung zu köpfen. Wieder war es Albert Streit er sich gut durchsetzte und die Flanke in den Strafraum schlug seine zweite Torvorlage. Auch der dritte HSV-Treffer, der in der 65. Minute folgte, fiel dank einer guten Aktion einer Profi-Leihgabe: Marcel Ndjeng schickte Dani Schahin mit einem schönen Steilpass und dieser wurde im Strafraum von Altona-Torhüter Oliver Hinz gelegt, so dass der HSV einen Elfmeter zugesprochen bekam. Rafael Kazior nahm dankend an, verlud Hinz und erzielte das entscheidende 3:1.

Rund eine Viertelstunde vor Schluss bereitete Albert Streit beinahe noch einen Treffer vor, denn Dani Schahin brachte den Ball nach seiner Flanke im Tor unter. Doch der Schiedsrichter-Assistent hatte die Fahne gehoben und der Treffer zählte nicht.

Am Ende musste Altona nur noch mit neun Akteuren auskommen, da erst Sören Warnick mit Gelb-Rot und dann Patrick Westphal mit Rot in die Kabine geschickt wurden. Dennoch blieb es beim 3:1. Ein Ergebnis, dass die Hoffnung beim HSV verstärkt, denn der Abstand zum Tabellenmittelfeld ist nun wieder klein genug, um den Abstieg zu verhindern. Und auch Altona muss nach der erneuten Niederlage weiter gehörig zittern, auch wenn sie nur einen Punkt hinter dem HSV liegen.