Wir suchen die Nachfolger für Box-Weltmeisterin Susi Kentikian, Handball-Weltmeister Pascal Hens und die Handballer des HSV.

Hamburg. Kurz nach sechs Uhr am frühen Sonntagmorgen des 24. August 2008 ging im "Deutschen Haus" im Pekinger Hotel Kempinski nichts mehr. Der Strom fiel aus, die Musik hörte auf zu spielen und aus den Zapfhähnen tröpfelten die letzten Reste Gerstensaft. "Sabotage", schrie jemand auf der voll besetzten Tanzfläche. Es war keine Nacht der leisen Töne, es war der Tag, an dem fünf Hamburger in der chinesischen Hauptstadt ihre Sportkarrieren gekrönt hatten und Hockey-Olympiasieger geworden waren: Moritz Fürste, Philip Witte, Carlos Nevado, Tobias Hauke und Sebastian Biederlack. Sebastian Friedrich Felix Biederlack, 27 Jahre alt, ist damit einer der erfolgreichsten Hamburger Sportler aller Zeiten: Olympiasieger, zweimal Weltmeister, Europameister, drei Mal Europapokalsieger der Landesmeister und sechs Mal deutscher Meister mit seinem Club an der Alster ein Vorbild zudem, ein junger Mann, der mit seinen Leistungen in 230 Länderspielen überzeugte.

Der Olympiasieg der deutschen Hockey-Nationalmannschaft war aus Hamburger Sicht eines der Höhepunkte des zurückliegenden Sportjahres. Und wenn wir jetzt mit Ihrer Hilfe, liebe Leser, Hamburgs Sportler des Jahres 2008 suchen, die Nachfolger der Boxweltmeisterin Susi Kentikian, des Handballweltmeisters Pascal Hens und der Handballer des HSV, kommen die fünf Hockeycracks wohl in die engere Wahl.

In den vergangenen zwölf Monaten haben sich allerdings auch die Fußballer des FC St. Pauli und des HSV wieder verstärkt Aufmerksamkeit verdient. St. Pauli hat sich in der Zweiten Bundesliga zu einem potenziellen Aufstiegskandidaten gemausert, der HSV spielt eine Klasse höher um die Meisterschaft, steht im DFB-Pokal im Achtelfinale und hat im Uefa-Cup die K.-o.-Runde erreicht. Das ist auch das Verdienst zweier Kroaten: Ivica Olic und Mladen Petric schossen jene Tore, die den Aufwärtstrend des HSV erst möglich machten.

Die Handballer des HSV, bereits zwei Mal Hamburgs Mannschaft des Jahres, blicken auf eines der erfolgreichsten Jahre ihrer jungen Geschichte zurück. Sie wurden 2008 in der Bundesliga Dritter, warfen sich ins deutsche Pokalfinale und verpassten in der Champions League die Endspiele nur um ein einziges Tor. Ihren achten nationalen Meistertitel feierten die Rugbyfrauen des FC St. Pauli, und der Ruderin Berit Carow von der RG Hansa fehlten in Peking im Doppelzweier gerade 20 Hundertstelsekunden, um die ersehnte Bronzemedaille zu gewinnen. Susi Kentikian wiederum schlug auch 2008 alle, die ihr vor die starken Fäuste kamen. Dies alles und viele Erfolge mehr (siehe Liste unten) bieten reichlich Stoff für die Wahl zu Hamburgs Sportlerin, Sportler und Mannschaft des Jahres 2008. Im Vorwege bitten wir Sie, liebe Leser, um Ihre Vorschläge. Die Sportler des Jahres werden am 23. Februar in der Handelskammer geehrt.