An sein bisher letztes Länderspiel, das 152., hat Pascal Hens (28) nur schmerzhafte Erinnerungen. In Peking brach sich der Hamburger Nationalspieler...

Hamburg. An sein bisher letztes Länderspiel, das 152., hat Pascal Hens (28) nur schmerzhafte Erinnerungen. In Peking brach sich der Hamburger Nationalspieler bei der Vorrundenniederlage gegen den späteren Olympiazweiten Island den Schienbeinkopf. Das war am 12. August. Heute nun kehrt Hens in den Kreis der deutschen Auswahl zurück. In der Sportschule Kaiserau beginnt sich der Weltmeister auf die Titelverteidigung bei der WM in Kroatien (16. Januar bis 1. Februar; live bei RTL) vorzubereiten. "Pascal ist ein Führungsspieler und für die Mannschaft sehr wichtig", sagt Bundestrainer Heiner Brand (56).

Hens weiß um seine Funktion im Team. Er ist bereit, sie zu übernehmen. Den entsprechenden (Irokesen-)Haarschnitt in Schwarz-Rot-Gold hat er sich noch Anfang der Woche in Hamburg verpassen lassen. Wären da nur nicht die Schmerzen in beiden Knien. "Welche Rolle ich bei der WM spielen kann, müssen wir abwarten, das haben letztlich die Ärzte zu entscheiden", sagt Hens.

Zehn Wochen hatte Hens nach der Fraktur pausiert. Die Muskelmasse, die er in dieser Zeit in beiden Beinen verlor, fehlt ihm in Teilen noch heute. Die Schmerzen in den Gelenken und Sehnen rühren aus den Belastungen, die er sich bei seinen ersten Einsätzen für den HSV zumutete. Sechs Spiele (26 Tore) hat er für seinen Klub nach der Rückkehr in die Mannschaft am 16. November bestritten, zuletzt nahm er wieder auf der Bank Platz. Schonung war angesagt. "Es ist die ganz normale Reaktion seines Körpers auch die momentan ungewohnte hohe Beanspruchung", sagt HSV-Physiotherapeut Niklas Albers, "von den medizinischen Befunden her besteht kein Anlass zur Sorge."

Bis zu zehn Spiele müssen die deutschen Handballer im Erfolgsfall in Kroatien bestreiten, ein Mammutprogramm für alle - und besonders für einen, der nicht fit ist wie Hens. Die Gefahr, sich erneut zu verletzten, ist groß. Gerade Müdigkeit ruft unkontrollierte Bewegungen hervor. "Ich werde bei der WM hochgradig nervös vor dem Fernseher sitzen", ahnt HSV-Trainer Martin Schwalb. Insgesamt elf seiner Spieler sind in Kroatien im Einsatz. Die Testspiele beginnen morgen. Deutschland trifft am Sonnabend in Minden und am Sonntag in Kassel (jeweils 15 Uhr) auf Griechenland.