Der frühere St.-Pauli-Profi Babacar N'Diaye (Foto) wurde im Trikot des Regionalligaklubs Babelsberg bei einem Testspiel gegen den Bundesligaverein Hertha BSC rassistisch beleidigt.

Berlin. Das Testspiel zwischen Fußball-Bundesligist Hertha BSC Berlin und dem Regionalligisten SV Babelsberg (4:0) ist am Dienstag von einem fremdenfeindlichen Vorfall überschattet worden. In der ersten Halbzeit auf dem Hertha-Trainingsplatz wurde Babelsbergs senegalesischer Stürmer Babacar N’Diaye von einigen Berliner Anhängern mit rassistischen Sprüchen beleidigt.

Die Polizei erklärte am Mittwoch, man habe Ermittlungen wegen "Beleidigungen mit fremdenfeindlichen Hintergrund" eingeleitet. Auch Hertha-Manager Dieter Hoeneß betonte am Mittwoch, der Klub wolle den Anstifter identifizieren und mit einem Stadionverbot für drei Jahre bestrafen.

"Wir haben an den Spieler und an den Verein Briefe geschrieben, in denen wir den Vorfall bedauern", sagte Hoeneß. Hertha-Kapitän Arne Friedrich zeigte kein Verständnis für das Verhalten des Rowdys: "Das hat auf dem Fußballplatz absolut nichts zu suchen."

Friedrich und Abwehrspieler Josip Simunic konnten im Spiel nur mit Mühe N’Diaye beruhigen. Der 35 Jahre alte Ex-Bundesligaprofi von Hannover 96 und dem FC St. Pauli hatte an der Seitenlinie die Übeltäter zur Rede gestellt und anschließend mit den Tränen gekämpft. Babelsbergs Trainer Dietmar Demuth, ebenfalls früher am Millerntor aktiv, konnte die Emotionen seines Neuzugangs nachvollziehen und sagte: "Solche Kommentare sind echt das Allerletzte!"