Sarajevo. Trotz einer blamablen Niederlage hat sich die deutsche Handball-Nationalmannschaft für die WM im Januar 2013 in Spanien qualifiziert. Die Urlaubsstimmung dürfte den Spielern nach der 24:33-(12:15)-Pleite vor nur 1700 Zuschauern in Sarajevo gegen Bosnien/Herzegowina im letzten Spiel der Saison dennoch vergangen sein. Das Zwölf-Tore-Polster aus dem Hinspiel (36:24) schmolz zwischenzeitlich bis auf zwei Treffer, 105 Sekunden vor Schluss führte Bosnien mit 33:23.

"Schwein gehabt", meinte Abwehrchef Oliver Roggisch. "In der zweiten Halbzeit haben wir den Kopf verloren. So etwas darf uns nie wieder passieren." Erst der Lemgoer Christoph Theuerkauf erlöste die Deutschen (ohne HSV-Spieler) eine Minute vor dem Abpfiff mit seinem Treffer zum Endstand. "Ich kann mir das nicht erklären. Wir waren wie gelähmt. Bei dem einen oder anderen hat die Konzentration gefehlt", klagte Bundestrainer Martin Heuberger. "Man hat gesehen, dass es nicht reicht, mit halber Kraft zu spielen. So weit sind wir noch nicht."

Bei den Bosniern ragte Torhüter Enid Tahirovic heraus. Dem 39-Jährigen liegt nach seinem Abgang in Göppingen ein Angebot des HSV vor. Er soll vorerst bis zum Jahresende den rekonvaleszenten Johannes Bitter (Kreuzbandriss) ersetzen. In dieser Woche will er in Hamburg unterschreiben.