Kurz vor dem EM-Start präsentierten sich die deutschen Gruppengegner Dänemark und Niederlande in guter Form. Einzig Portugal patzte.

Köln. Eine Woche vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft (8. Juni bis 1. Juli) in Polen und der Ukraine haben die Gruppengegner der deutschen Nationalmannschaft in ihren letzten Testspielen schwankende Leistungen gezeigt. Während die Niederlande Nordirland 6:0 (4:0) abfertigten und Dänemark 2:0 (1:0) gegen Australien gewann, verlor Portugal zuhause 1:3 (0:1) gegen die Türkei.

Auch vor heimischem Publikum fanden die Portugiesen am Samstagabend nicht zu ihrer Turnierform: Nach dem 0:0 gegen Mazedonien in der Vorwoche zeigte der Weltranglisten-5. in Lissabon eklatante Abwehrmängel, Umut Bulut nutzte diese gleich zweimal aus (35. Minute, 52.). Erst spät besannen sich die Portugiesen auf ihre Stärken und drückten die Türken immer weiter in die eigene Hälfte.

Bis auf den Anschlusstreffer von Nani (59.) sprang dabei aber nichts zählbares heraus, im Gegenteil: Der starke türkische Keeper Volkan Demirel verpasste dem portugiesischen Selbstbewusstsein einen weiteren schweren Schlag, als er den Elfmeter von Cristiano Ronaldo (66.) abwehrte. Zum 1:3 für die Gäste traf schließlich Pepe gar ins eigene Netz (88.). Es bleibt abzuwarten, ob die Portugiesen bis zu ihrem Auftaktmatch gegen Deutschland (9. Juni, 20.45 Uhr) wieder zu ihrer Form finden.

Deutlich besser machte es da schon der Vize-Weltmeister: Die Niederlande untermauerten beim letzten Härtetest gegen Nordirland in Amsterdam eindrucksvoll ihre Titelambitionen. Damit bricht die Mannschaft nach zuletzt durchwachsenen Leistungen gegen Bulgarien (1:2) und die Slowakei (2:0) doch mit ordentlich Rückenwind ins EM-Quartier nach Krakau auf.

In der Amsterdam ArenA trafen je zweimal Robin van Persie (11., 29. Handelfmeter) und Ibrahim Afellay (37. und 51.) sowie Wesley Sneijder (15.) und Ron Vlaar (78.) zum Sieg der Niederländer gegen hoffnungslos überforderte Nordiren. Es war der höchste Erfolg von Oranje seit dem 2. September 2011 (11:0 gegen San Marino).

Und auch Dänemark zeigte im Vergleich zur 1:3-Niederlage gegen Brasilien eine Woche zuvor in Hamburg zumindest phasenweise besseren Fußball. Innenverteidiger Daniel Agger (32. Minute) verwandelte einen an ihm selbst verursachten Foulelfmeter, im zweiten Abschnitt erzielte Andreas Bjelland nach einer Ecke aus kurzer Distanz das 2:0 (68.). Australien agierte insgesamt zu harmlos, um die auch diesmal nicht immer sattelfeste dänische Innenverteidigung ernsthaft zu gefährden.

In den weiteren Testspielen des Abends mühte sich England zu einem 1:0 (1:0)-Sieg gegen Belgien, Kroatien kam gegen Norwegen nicht über ein 1:1 (0:0)-Unentschieden hinaus und Co-Gastgeber Polen feierte einen 4:0 (3:0)-Erfolg über Andorra. (dapd)