Der Hamburger Steffen Deibler holte bei der EM in Ungarn Silber mit der Lagenstaffel

Debrecen. Britta Steffen trumpfte mit Doppelgold auf, der bisher so enttäuschende Freistilsprinter Marco di Carli und der Hamburger Steffen Deibler zogen die Lagenstaffel zu Silber, und Caroline Ruhnau fügte ihre erste Langbahnmedaille hinzu: Zum Abschluss der Europameisterschaften fischten die deutschen Schwimmer noch viermal Edelmetall aus dem Pool von Debrecen. Mit achtmal Gold, sechsmal Silber und dreimal Bronze verbuchte der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) die beste Bilanz seit der Heim-Europameisterschaft 2002.

Erst siegte Doppelolympiasiegerin Steffen souverän über 50 m Freistil und gewann ihre zehnte internationale Goldmedaille auf der Langbahn. In 24,37 Sekunden schwamm die Berlinerin nicht nur so schnell wie seit ihrem Weltrekord bei der WM 2009 (23,73) nicht mehr, sondern schob sich auch in der Jahresweltbestenliste auf den vierten Platz. "Ich dachte, ich hätte gar nicht gewonnen", sagte Steffen, nachdem neben ihr lautstark gejubelt worden war: "Aber dann war es voll schön, auch als ich die Zeit gesehen habe." Zuvor hatte die 28-Jährige in Debrecen in Abwesenheit ihrer härtesten Olympia-Konkurrenten bereits mit der 4x100-m-Freistilstaffel Gold und über 100 m Silber gewonnen. 63 Minuten später triumphierte sie mit den Europameisterinnen Jenny Mensing (Wiesbaden) und Sarah Poewe (Wuppertal) sowie der Münchnerin Alexandra Wenk auch über 4x100 m Lagen mit EM-Rekord in 3:58,43 Minuten souverän vor Italien und Schweden. "Die Mädels haben mir Flügel verliehen. Ich bin total motiviert, dass ich das Niveau habe, wieder vorne mitzuschwimmen", sagte sie.

Die Männerstaffel schwamm in der Besetzung mit dem Vize-Europameister Helge Meeuw (Magdeburg), Christian vom Lehn (Wuppertal), Deibler und di Carli in 3:34,41 Minuten auf den zweiten Rang und verzeichnete damit ihr bestes EM-Ergebnis seit 1999. Gold ging an Italien (3:32,80). "Ich habe mir für die Jungs beide Beine ausgerissen, eins war nicht genug", sagte di Carli, der über 100 m Freistil die Olympianorm verpasst hatte.

Ruhnau musste über 50 m Brust in 31,35 Sekunden nur der Tschechin Petra Chocova (31,25) und der Irin Sycerika McMahon (31,27) den Vortritt lassen. "Ich bin sehr zufrieden. Es hat nicht viel zu Gold gefehlt", sagte die Essenerin.