„Ich habe bereits nach dem Pokalendspiel gesagt, es gibt zu viele Ich-AG's auf dem Platz. Jeder denkt nur an sich. Und das ist der Vorteil von Dortmund. Beim BVB gewinnt die Mannschaft und bei Bayern gewinnt immer nur der Einzelne, der die Tore macht“, sagte der ehemalige Bayern-Profi

München. Jetzt wird es bitter für den FC Bayern München: Drei verlorene Titel innerhalb weniger Wochen - und jetzt gibt es auch noch Kritik von Lothar Matthäus... Der Fußball-Rekordnationalspieler hat die Spieler der Bayern kritisiert und den Charakter der Mannschaft angezweifelt. „Ich habe bereits nach dem Pokalendspiel gesagt, es gibt zu viele Ich-AG's auf dem Platz. Jeder denkt nur an sich. Und das ist der Vorteil von Dortmund. Beim BVB gewinnt die Mannschaft und bei Bayern gewinnt immer nur der Einzelne, der die Tore macht“, sagte der ehemalige Bayern-Profi im Interview mit dem Sportportal eurosport.yahoo.de.

Dabei betonte der 51-Jährige vor allem den angeblichen Egoismus von Arjen Robben: „Er ist nicht derjenige, der die Nähe zu seinen Mitspielern sucht. Das ist nicht vertraglich festgeschrieben, aber trotzdem weiß man, dass Robben ein Einzelgänger ist. So kommt er mir auch häufig auf dem Platz vor.“

Da der FCB in der abgelaufenen Saison sowohl im DFB-Pokal als auch in der Meisterschaft und dem Champions-League-Finale nur den zweiten Platz erreicht hatte, sprach Matthäus von einer erfolglosen Spielzeit: „Bei Bayern München zählt der zweite Platz nichts. Das ist ein Verliererplatz.“

Matthäus kritisierte auch die Einkaufspolitik seines Ex-Vereins. „Meiner Meinung nach hat man in den letzten Jahren den einen oder anderen Transfer versäumt“. Seit der Brasilianer Lucio und der Argentinier Martin Demichelis den Klub verlassen haben, wisse man, „dass in der defensiven Zentrale die Qualität nicht so vorhanden ist, um die Champions League zu gewinnen“.

Der deutsche Rekordmeister hätte rechtzeitig „auf gewisse Dinge“ reagieren müssen. „Der FC Bayern hat es ja in der Hand, solche Drecksäcke, die es im internationalen Fußball gibt, zu verpflichten“, sagte Matthäus in Bezug auf den nach dem verlorenen Champions-League-Endspiel von Präsident Uli Hoeneß angesprochenen Mangel an „Wadenbeißer-Typen“ wie Ex-Profi Jens Jeremies.

Von der Kritik nahm Matthäus jedoch Coach Jupp Heynckes aus. Trotz der zweiten titellosen Saison in Folge sehe er keinen Grund, „über den Trainer nachzudenken“. Heynckes habe „einen tollen Job“ gemacht und daher gehe er davon aus, dass der 67-Jährige „noch das eine oder andere Jahr“ weitermache. „Die Ausstrahlung hat er nach wie vor, deshalb denke ich, dass er noch wichtig sein kann. Er hat seine Qualitäten - das Alter spielt keine Rolle“, sagte Matthäus.

Mit Material von dapd und sid