Debrecen. Nach Doppelgold nun Doppelsilber: Die deutschen Schwimmer haben bei der EM im ungarischen Debrecen ihr Medaillenkonto aufgestockt. Helge Meeuw (Magdeburg) und Jenny Mensing (Wiesbaden) schwammen am zweiten Tag aus dem Schatten der Berliner Europameister Paul Biedermann und Britta Steffen heraus ins Rampenlicht. Über 100 m Rücken schlug der 27-Jährige ebenso als Zweiter an wie die ein Jahr jüngere Mensing über die doppelte Distanz.

Mit der Bestzeit aus dem Halbfinale war der frühere Europameister Meeuw in sein Rennen gegangen. Nach Platz drei bei der Wende lag er auf der zweiten Bahn zwischenzeitlich in Führung, ehe er mit 54,06 Sekunden doch noch hinter den griechischen Sieger Aristeidis Grigoriadis (53,86) zurückfiel. "Es war tierisch anstrengend. Ich habe versucht, vorne schneller anzugehen, das hat sich hinten gerächt. Aber Zweiter ist ja auch kein Schmutz", sagte Meeuw. 45 Minuten später machte Mensing den silbernen Tag perfekt. Am Anschlag lag sie in 2:09,55 Minuten hinter Siegerin Alexianne Castel (Frankreich/ 2:08,41), aber eine Hundertstel vor der Spanierin Duane Da Rocha Marce. "Dass es so knapp war, habe ich erst im Nachhinein gemerkt", sagte Mensing nach dem größten Erfolg ihrer Karriere.

Im Schatten der Erfolge verabschiedete sich gestern aber auch ein aussichtsreicher DSV-Schwimmer. Markus Deibler vom Hamburger SC schied über 200 m Lagen als Weltranglistenvierter in 2:02,66 Minuten bereits im Vorlauf aus. "Ich bin völlig fertig, es geht überhaupt nichts. Ich bin mit tierischen Halsschmerzen aufgewacht", sagte der 22-Jährige. Vor einer Woche hatte er bei den deutschen Meisterschaften in Berlin in 1:57,82 Minuten nicht nur den Titel geholt, sondern auch die weltweit zweitbeste Zeit des Jahres über diese Distanz erreicht. "Fünf Sekunden verliert man nicht einfach so. Wir müssen jetzt analysieren, woran es gelegen hat", sagte Deibler, der sich mit Hamburgs Stützpunkttrainerin Petra Wolfram über das weitere Vorgehen abstimmen will. Eine vorzeitige Abreise war schon am Dienstagmorgen erwogen worden. Für Markus Deibler und seinen Bruder Steffen, 24, stehen morgen die 100 m Freistil auf dem Programm. Steffen Deibler war am Montagabend über 50 m Schmetterling im Vorlauf gescheitert.