Susi Kentikian verlor gegen die Amerikanerin Melissa McMorrow nach zehn Runden. Es ist die erste Niederlage in ihrer Profikarriere.

Frankfurt/Oder. Die Hamburger Boxerin Susi Kentikian hat die erste Niederlage ihrer beeindrucken Profikarriere hinnehmen müssen. Die 24-jährige Boxerin Susi Kentikian verlor ihren WM-Kampf in Frankfurt/Oder am Mittwochabend gegen die Amerikanerin Melissa McMorrow. Kentikian musste sich ihrer beweglichen und auch schlagstarken Gegnerin nach zehn Runden geschlagen geben.

Zwei der drei Punktrichter hatten die amerikanische Boxerin McMorrow 96:94 vorn gesehen, der dritte Richter wertete den Kampf Unentschieden. Damit verlor Susi Kentikian ihre Gürtel der Verbände WBA, WBO und der IBWF. Kentikian, die sich auf ihrer Homepage selbst den Alias-Namen „Killer-Queen“ gegeben hat, nahm das Urteil fassungslos zur Kenntnis. „Ich hatte zuerst gar nicht realisiert, dass ich nicht mehr Weltmeisterin bin. Der Kampf war knapp. Ich habe mich trotzdem vorn gesehen“, sagte die Hamburgerin. Ex-Profi Axel Schulz war da anderer Meinung: „Ich habe den Kampf auf hohem Niveau so gesehen wie das Kampfgericht.“

Die nach dem Rücktritt von Regina Halmich zur deutschen Vorzeige-Boxerin aufgestiegene Kentikian war zuvor ungeschlagen gewesen. 29 Mal hatte sie den Ring als Siegerin verlassen, einmal war ein Fight nach einem unabsichtlichen Kopfstoß der Gegnerin abgebrochen und als „No contest“ gewertet worden. McMorrow hatte von ihren zwölf Kämpfen zuvor nur die Hälfte gewonnen. „Ich kann damit umgehen und werde meine Lehren daraus ziehen. Es ist natürlich ein Unterschied, wenn man nach 30 Kämpfen jedes Mal Party gemacht hat und man jetzt getröstet werden muss“, sagte Kentikian. Der Rückkampf der Fliegengewichtlerinnen ist bereits in Aussicht gestellt und soll in vier Monaten stattfinden.

Im Schwergewicht landete Francesco Pianeta aus Gelsenkirchen in seinem 27. Profikampf einen großen Sieg. Der 27-Jährige besiegte den Amerikaner Oliver McCall, der im Alter von 47 Jahren seinen 70. Kampf bestritt. In Frankfurt kündigte McCall nun an, seine Karriere endgültig beenden zu wollen. Für Pianeta geht es hingegen spektakulär weiter. „Ich bin ganz stolz. Wladimir Klitschko hat mich als Sparringspartner zur Vorbereitung seines WM-Kampfes im Juli in der Schweiz eingeladen“, sagte der frühere Junioren-Weltmeister. Vor zwei Jahren war bei dem Talent eine Hodenkrebserkrankung diagnostiziert worden, seine Karriere vorerst gestoppt. Nun ist Pianeta wieder auf dem Weg nach oben. (dapd)