Buxtehude. So ganz hat Katja Langkeit das "Wunder von Buxtehude" noch immer nicht realisiert. Sie ertappe sich dabei, beim Gedanken an den 27:19-Triumph im Play-off-Halbfinalrückspiel gegen den HC Leipzig mit einem breiten Grinsen durch die Gegend zu laufen, sagt die Handballerin des Buxtehuder SV: "Das Gefühl des Schwebens hält irgendwie an."

Der Einzug ins Finale der deutschen Meisterschaft am vergangenen Wochenende schien nach der 23:31-Hinspiel-Pleite in Sachsen gänzlich außer Reichweite. "Aber im Frauenhandball ist alles möglich - auch dass man einen Vorsprung egalisiert und dank der höheren Anzahl an Auswärtstreffern weiterkommt", sagt Buxtehudes Trainer Dirk Leun, dessen Team am Sonnabend im ersten von zwei Finalduellen im Kampf um den deutschen Meistertitel gegen den Thüringer HC (16 Uhr, Halle Nord/live auf BSV-live.tv) antritt.

Dass es sich bei der Partie um eine Wiederauflage der Finalspiele des vergangenen Jahres handelt, gibt Buxtehude die "Chance auf Revanche", sagt Leun. Ein Wunschergebnis für das erste Aufeinandertreffen in der Halle Nord habe er aber nicht. "Beide Teams können Rückstände aufholen, insofern ist es müßig, sich darüber Gedanken zu machen", so Leun. Für den Handballlehrer steht lediglich fest, dass es am Sonnabend "auch um Psychokrieg" auf dem Feld gehen werde.

Und aus diesem Grund trifft sich die Mannschaft im Vorfeld des Duells auch noch einmal mit Mentaltrainer Thoralf Rapsch. "Er wird den Spielerinnen verdeutlichen, dass sie sich auch in kritischen Phasen, in denen wir vielleicht mit fünf Toren zurückliegen, nicht vom Glauben an den Sieg abbringen lassen", sagt Leun.

Für die nötige Unterstützung des Teams werden zudem die Buxtehuder Zuschauer sorgen. Lediglich 200 Stehplatzkarten sind für das Topspiel am Sonnabend noch erhältlich. "Ich hoffe, die Stimmung wird mit derjenigen im Halbfinale vergleichbar sein. Es war ein Spiel wie im Rausch", sagt Langkeit, die 2006 mit ihrem früheren Klub Leipzig den Meistertitel feiern konnte. Den Fokus komplett auf das Finale zu richten werde ihr sicherlich gelingen, sagt die 28-Jährige: "Schließlich geht es um die Meisterschaft."