Deutschlands Eishockey-Team gewinnt zum Auftakt der Titelkämpfe in Stockholm mit 3:0. Hamburger Christoph Schubert erzielt den Führungstreffer

Stockholm. Das Ergebnis stimmte, die Leistung noch nicht. Zum Auftakt der Eishockey-Weltmeisterschaft hat sich das deutsche Nationalteam in Stockholm mit 3:0 (1:0, 1:0, 1:0) souverän gegen Aufsteiger Italien durchgesetzt. Bundestrainer Jakob Koelliker bemängelte: "Wir haben zu kompliziert gespielt und dadurch zu viele Scheibenverluste gehabt. Wir haben die Linie aus der Vorbereitung verloren."

Der Hamburger Freezers-Profi Christoph Schubert hatte in der 17. Minute mit einem mächtigen Schlagschuss in den rechten Winkel den Torreigen gegen die schwachen Italiener eröffnet. Patrick Reimer von den DEG Metro Stars legte in der 23. Minute mit einem Abstauber zum 2:0 nach, Christopher Fischer aus Wolfsburg sorgte in der 46. Minute für den Endstand. Die deutsche Auswahl ist damit zum dritten Mal hintereinander mit einem Sieg in ein WM-Turnier gestartet, das 3:0 war sogar der höchste Erfolg seit zehn Jahren. Dass Deutschland zuletzt 1992 einen WM-Sieg gegen die Italiener einfuhr und seither den Azzurri viermal unterlag, war angesichts der Überlegenheit in diesem Spiel kaum zu glauben.

Nach dem überraschenden Erreichen des Halbfinales 2010 und des Viertelfinales 2011 sind die Ambitionen hoch. "Die letzten Male waren wir krasser Außenseiter, diesmal waren wir der Favorit", sagte Mannheims Christoph Ullmann, der mit zwei Vorlagen glänzte. "Das haben wir uns aber auch in den vergangenen beiden Jahren erarbeitet."

Auf den Bundestrainer und sein Team wartet nun Arbeit. Koelliker analysierte: "Jetzt kommen andere Gegner. Da wird der Rhythmus automatisch höher sein. Und wir können uns anpassen, das haben wir in der Vorbereitung gezeigt." Kapitän Marcel Goc, der als einziger NHL-Profi im Team erst zwei Tage vor dem Auftakt aus Florida angereist war, sagte: "Wir haben eine solide Leistung abgeliefert, aber wir müssen noch mehr versuchen, Angreifer vor das gegnerische Tor zu bekommen."

Rechte WM-Stimmung mochte bei gerade mal 1033 Eishockeyfans in der 13 850 Zuschauer fassenden Globen-Arena nicht aufkommen. Koelliker hatte Verständnis: "Freitagmittag um zwölf Uhr ist auch nicht jedermanns Sache, da Eishockey zu schauen."

Die nächsten Spiele in der Vorrundengruppe B dürften dem deutschen Team mehr abverlangen. Am Sonntag (20.15 Uhr, Sport 1 live) geht es gegen Lettland, danach warten Russland (Dienstag) und Schweden (Mittwoch). In den folgenden Partien gegen Dänemark (12. Mai), Norwegen (13. Mai) und Tschechien (15. Mai) soll die Viertelfinal-Teilnahme gesichert werden. Das würde die direkte Qualifikation für die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi bedeuten.