München. Ein kühler Wind, viele Wolken, immer wieder Nieselregen und nur am Sonntag ein bisschen Sonne bestimmten das Wetter an der Regattastrecke in München. So englisch wie das Wetter war die Dominanz der Briten beim Ruder-Weltcup in München-Oberschleißheim. Sie gewannen die Nationenwertung mit 79 Punkten, holten dabei fünf Siege. Zweiter wurde Deutschland (59) mit vier Siegen und je zwei zweiten und dritten Plätzen.

Der Deutschland-Achter mit Schlagmann Kristof Wilke und dem Hamburger Eric Johannesen (RC Bergedorf) zeigte dabei eine beeindruckende Leistung und gewann mit einem Start-Ziel-Sieg. "Das Rennen hat richtig Spaß gemacht, auch weil das so eine enge Kiste war. Wir sind sehr zufrieden, obwohl ein bisschen die Feinabstimmung fehlte", sagte Wilke. Die Briten legten auf den letzten 250 Metern einen starken Schlussspurt hin, die schärfsten Verfolger des deutschen Boots mussten sich am Ende aber um mehr als eine Sekunde geschlagen geben.

Das Flaggschiff des deutschen Rudersports bleibt damit in internationalen Wettbewerben weiter ungeschlagen und setzte seine seit 2009 anhaltende Siegesserie fort. Bundestrainer Ralf Holtmeyer: "Das ist das richtige Signal auf dem Weg zu Olympia. England ist für mich im eigenen Land zwar Favorit, aber wir haben bewiesen, dass man in der Weltspitze mit uns rechnen muss."

Marcel Hacker zeigte bei seinem ersten internationalen Wettkampf nach mehrmonatiger Elternzeit eine starke Leistung und musste sich im Finale des Männer-Einer nur dem Tschechen Ondrej Synek geschlagen geben. Ein Herzschlagfinale lieferten sich Eric Knittel und Stephan Krüger mit ihren britischen Kontrahenten im Doppelzweier. Fünf Hundertstel retteten die Deutschen ins Ziel. Auch der Männer-Doppelvierer (Grohmann, Wende, Schulze, Schoof) siegte, das erste Mal bei einem Weltcup - mit einer Bootslänge Vorsprung vor Kroatien. Linus Lichtschlag und Lars Hartig konnten im Leichtgewichts-Doppelzweier im Schlussspurt Frankreich bezwingen.