Hamburg. Die Begleiterscheinungen eines Rollsitzes im Deutschlandachter durfte Eric Johannesen gestern wieder erleben. Bei der Auftaktveranstaltung des Ruderweltcups in Oberschleißheim wurde das Flaggschiff als offizieller "Sportbotschafter" für die Münchner Olympiabewerbung präsentiert. Am Abend standen dann Fernsehaufnahmen auf der Regattastrecke an, auf der heute die Vorläufe gestartet werden. Für Johannesen, 22, ist der Rummel noch längst nicht Routine. Ein bisschen Spannung sei schon da vor seinem ersten Auftritt mit dem Großboot bei einem internationalen Wettkampf, sagt der Sportsoldat vom RC Bergedorf.

Zusammen mit seinem Berliner Zweierpartner Andreas Kuffner hat er den bisherigen Schlagmann Sebastian Schmidt (Mainz) und Maximilian Reinelt (Ulm) vorläufig aus dem Deutschlandachter verdrängt, obwohl der seit den Spielen in Peking 2008 auf der olympischen 2000-Meter-Distanz ungeschlagen ist. Die Serie kann in Oberschleißheim wohl nur Vizeweltmeister Großbritannien gefährden. Bastian Seibt (Germania) und Lars Wichert (RC Allemannia) sind im olympischen Leichtgewichtsvierer am Start.

Beim zweiten Weltcup der Saison in Hamburg (17. bis 19. Juni) wird Johannesen im Vierer ohne Steuermann eingesetzt. "Jeder bekommt noch seine Chance", kündigte Bundestrainer Ralf Holtmeyer an. Über die WM-Besetzung wird wohl bereits der Zweier-Formtest im Rahmen der Ratzeburger Regatta am 11./12. Juni entscheiden.