Andrea Petkovic erreicht bei den French Open die nächste Runde

Paris. Florian Mayer hat seinen Höhenflug auch bei den French Open fortgesetzt, Philipp Kohlschreiber auf der roten Asche von Paris dagegen den nächsten Tiefschlag erlitten. Während Mayer den Russen Igor Kunizyn mit 6:3, 4:6, 6:4, 6:3 ausschaltete und dabei seinen Status als derzeit bester deutscher Tennisspieler bestätigte, verlor Kohlschreiber gegen den an Nummer 24 gesetzten Amerikaner Sam Querrey mit 6:3, 1:6, 2:6, 4:6.

Das Aus beim zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres kam am Dienstag auch für Rainer Schüttler und Andreas Beck. Benjamin Becker musste seinen Start in der französischen Hauptstadt kurz vor seinem Duell mit dem Schweden Robin Söderling wegen einer Ellenbogenverletzung absagen. Damit sind bereits 13 der 21 deutschen Profis in Paris ausgeschieden. Andrea Petkovic spielte erst am späten Dienstagabend gegen die Serbin Bojana Jovanovski und musste hart kämpfen, bis nach 1:54 Stunden ihr Sieg - 6:4, 7:6 (7:3) - feststand. Im zweiten Satz gelang der Deutschen nach einem 2:5-Rückstand noch eine furiose Aufholjagd.

Ganz dicht vor dem sensationellen Aus stand Titelverteidiger Rafael Nadal. Der Weltranglisten-Erste benötigte gegen den Amerikaner John Isner 4:01 Stunden, um mit 6:4, 6:7 (2:7), 6:7 (2:7), 6:2, 6:4 zu gewinnen. Bei einer Niederlage hätte der fünfmalige French-Open-Champion Platz eins im ATP-Ranking an den Serben Novak Djokovic verloren. Dementsprechend feierte Nadal den glücklichen Sieg. Als ob er das Sandplatz-Spektakel bereits ein weiteres Mal gewonnen hätte, tanzte er über den Centre-Court Philippe Chatrier.

Auch Mayer atmete nach seinem Sieg erst einmal ganz tief durch. "Das war ein richtiger Härtetest", meinte der 27-Jährige nach seinem Einzug in die zweite Runde. 2:57 Stunden musste die neue deutsche Nummer eins kämpfen, ehe er Kunizyn niedergerungen hatte. Jetzt trifft der Bayreuther auf den Kolumbianer Alejandro Falla.

Für Kohlschreiber geht es dagegen weiter bergab. Gegen Querrey spielte der bis vor Kurzem noch bestplatzierte Deutsche wie schon in den vergangenen Wochen zu wechselhaft. "Ich weiß auch nicht, woran es liegt. Anstatt einen halben Meter rein fliegen die Bälle alle zwei Meter raus", haderte der 27-Jährige mit sich selbst. "Ich will, ich will, ich will, aber es will nicht, wie ich es will", philosophierte der Augsburger über die wohl schwerste Phase seiner Karriere.

Schüttler war gegen den aufstrebenden Ukrainer Alexander Dolgopolow beim 3:6, 3:6, 1:6 völlig chancenlos. Zu keiner Phase des Spiels kam der Tennis-Oldie für ein Weiterkommen infrage. Das ungleiche Duell dauerte gerade einmal 90 Minuten. Auch der wieder von Rückenbeschwerden geplagte Beck stand gegen den Österreicher Jürgen Melzer beim 3:6, 4:6, 2:6 auf verlorenem Posten.