Die Hockeyspielerin des UHC soll im DM-Halbfinale Berlins Idol Natascha Keller ausschalten

Hamburg. Die Zuversicht, die Jana Teschke auf diesem Foto ausstrahlt, sollte den Hockeydamen des Uhlenhorster HC Mut machen. An diesem Wochenende müssen sie versuchen, den 0:1-Rückstand in der Best-of-three-Halbfinalserie gegen Titelverteidiger Berliner HC umzubiegen, um bei der Endrunde um die deutsche Feldmeisterschaft am 4./5. Juni auf der eigenen Anlage am Wesselblek das Endspiel nicht als Zaungäste erleben zu müssen.

Teschke kommt dabei eine wichtige Aufgabe zu. Die 20 Jahre alte Mittelfeldspielerin soll versuchen, Berlins Idol Natascha Keller auszuschalten. Im ersten Spiel gelang das ordentlich, dennoch schoss die Rekordnationalspielerin das 1:0-Siegtor, was die ehrgeizige Bewacherin maßlos ärgerte. Immerhin will sich Teschke in den letzten Bundesligaspielen der Saison für einen Platz in der A-Nationalmannschaft empfehlen, die sich bei der EM Ende August in Mönchengladbach für Olympia 2012 in London qualifizieren muss.

Dass Teschke wieder mitmischen kann auf der großen Hockeybühne, war vor einigen Monaten noch nicht abzusehen. Ein im März 2010 bei ihrer ersten A-Kader-Reise in Argentinien erlittener Kreuzbandriss zwang sie in eine neunmonatige Pause, die sie rückblickend als "schlimmste Zeit meines Lebens" einstuft. Allerdings habe sie gelernt, es nicht mehr als selbstverständlich anzusehen, "dass der Körper funktioniert", zudem versuche sie, "gelassener mit Druck und Ansprüchen umzugehen". Nicht immer gelingt ihr dies.

Als sie nach der Hallensaison, auf die sie in Absprache mit Trainer Kais Al Saadi verzichtete, ins Training zurückkehrte, fühlte sich die Lehramtsstudentin wie ein Fremdkörper. Bis heute ist sie nicht auf dem Leistungsstand vom März 2010, "mir fehlt die Geschwindigkeit auf den ersten zehn Metern, und auch die Ballannahme ist noch nicht so wie früher", aber sie hat den Spaß an ihrem Sport zurückgewonnen. Auch weil sie Gefallen daran gefunden hat, den Spielaufbau der gegnerischen Mannschaft zu zerstören, anstatt wie früher den offensiven Spielaufbau des eigenen Teams zu lenken. Den Spaß am Zerstören soll Keller am Sonnabend (12 Uhr) wieder zu spüren bekommen. Jana Teschke hofft, dass sie es ist, die weiter zuversichtlich lachen kann.