Betty Heidler schafft mit 79,42 Metern einen Fabel-Weltrekord

Halle (Saale). Mit dem ersten deutschen Leichtathletik-Weltrekord in einer olympischen Disziplin seit der Wiedervereinigung hat Hammerwerferin Betty Heidler Sportgeschichte geschrieben. Die 27 Jahre alte Europameisterin streifte beim Saisondebüt in Halle an der Saale im dritten Versuch mit fabelhaften 79,42 Metern die 80-m-Traumgrenze. Dabei steigerte die Polizei-Obermeisterin von der LG Frankfurt die gut ein Jahr alte Bestmarke der polnischen Weltmeisterin Anita Wlodarczyk (78,30) um über einen Meter.

"Ich war schockiert, ungläubig. Als der Hammer gelandet war, ging schon ein Raunen durch die Zuschauer, und ich ahnte, dass es sehr weit gegangen war. Aber dass es der erste deutsche Leichtathletik-Weltrekord seit der Wende ist, das macht mich zusätzlich stolz", meinte Heidler. Sie sei unheimlich locker gewesen, was der neuen Sicherheit geschuldet sei, die sie sich erarbeitet habe. Dass sie nun als klare Favoritin für die WM im südkoreanischen Daegu (26. August bis 4. September) gilt, lässt die 27-Jährige, die parallel zum zeitlich oft stark reduzierten Polizeidienst Jura studiert, kalt. "Favoritin war ich ohnehin schon. Ich spüre keinen besonderen Druck."