Vor 28.760 Zuschauern in Dresden brachte ein Eigentor von Dresdens Lars Jungnickel die Gäste in Führung, bevor Robert Koch ausglich.

Dresden. Die zweite Bundesliga ist das Ziel: VfL Osnabrück hat sich am Freitagabend mit einem 1:1 (0:0) im Relegationshinspiel bei Drittligist Dynamo Dresden einen leichten Vorteil verschafft. Vor 28 760 Zuschauern brachte ein Eigentor von Dresdens Lars Jungnickel die Gäste in Führung, bevor Robert Koch ausglich. Die Entscheidung fällt am kommenden Dienstag beim Rückspiel in Osnabrück (20.30 Uhr).

Das Spiel bestimmte in der ersten Halbzeit eindeutig der Drittligist, von der angekündigten Osnabrücker Offensive war nichts zu sehen. Nur ein harmloser Schuss von Konstantin Engel in Minute 19 blieb den rund 500 Anhängern des VfL im Gedächtnis. Dynamo erarbeitete sich hingegen ab der 20. Minute immer mehr Chancen, die größte hatte Robert Koch (42.), der den starken Pass von Alexander Esswein jedoch vor dem Tor verstolperte.

Deutlich aktiver kam der Zweitligist aus der Kabine zurück. Dynamo aber besiegte sich selbst: Nach einer Ecke von Osnabrück fiel der Ball Dresdens Lars Jungnickel auf den Fuß und dieser beförderte ihn ungewollt ins eigene Tor. Den groben Fehler glich Robert Koch zehn Minuten später mit dem 1:1 aus. Dynamo war letztlich dem Sieg näher, verschenkte aber zu viele Chancen.


So lief die Bundesliga-Relegation

Dank Igor de Camargo steht Borussia Mönchengladbach in der Fußball-Bundesliga vor dem Klassenerhalt. Der Stürmer erzielte in der Nachspielzeit das goldene Tor beim 1:0 (0:0)-Erfolg des fünfmaligen deutschen Meisters im Relegations-Hinspiel gegen den Zweitliga-Dritten VfL Bochum.

Nach dem ersten Sieg gegen Bochum seit zwölf Jahren und 15 Spielen hat die Mannschaft von Trainer Lucien Favre vor dem Rückspiel am kommenden Mittwoch gute Chancen, den dritten Abstieg nach 1999 und 2007 zu verhindern. Für Bochum könnte dagegen eine Serie reißen. Nach den ersten fünf Abstiegen aus dem Oberhaus gelang dem VfL immer der direkte Wiederaufstieg.

Vor 54.057 Zuschauern im ausverkauften Borussia-Park nahm die Begegnung sofort Fahrt auf. Auf großartige taktische Spielereien wollte sich keine der beiden Mannschaften einlassen. Bereits nach 40 Sekunden lenkte VfL-Abwehrspieler Björn Kopplin, der im Rückspiel wegen einer Gelbsperre fehlt, einen Kopfball von Juan Arango im letzten Moment zur Ecke. Aber auch die Gäste versteckten sich nicht. Man merkte den Bochumern das große Selbstvertrauen nach der starken Rückrunde in der zweiten Liga an.

Nach einer Ecke von Faton Toski und dem anschließenden Kopfball von Innenverteidiger Anthar Yahia rettete Filip Daems für seinen Torhüter Marc-Andre ter Stegen in höchster Not auf der Linie. Die Borussia, die mit zehn Punkten aus den abschließenden vier Spielen den direkten Abstieg aus der Bundesliga verhindert hatte, drückte im Anschluss aber aufs Tempo und hatte ihre beste Phase in der ersten Halbzeit. Mohamadou Idrissou scheiterte aber an VfL-Schlussmann Andreas Luthe (9.). Der seit Monaten in starker Form spielende Marco Reus verfehlte zudem mit einem Distanzschuss das Bochumer Tor (16.).

Reus, der vor seinem Debüt in der Nationalmannschaft steht, musste sich aber nach wenigen Minuten am linken Oberschenkel behandeln lassen und wirkte in der Folge gehemmt. Allerdings stellte der VfL die Räume auch geschickt zu und störte den Gladbacher Spielfluss bereits im Ansatz.

Beide Teams gingen zwar engagiert und aggressiv zu Werke, doch mangelte es mit zunehmender Spieldauer an der notwendigen Präzision. Häufig kam der entscheidende Pass nicht an. Den Gastgebern merkte man ihre Probleme an, wenn sie das Spiel selber gestalten müssen.

Bochums Trainer Friedhelm Funkel, der als Coach schon fünf Aufstiege in die Bundesliga gefeiert hat, hatte seine Mannschaft gut eingestellt. Bochum stand kompakt, ließ den Ball kontrolliert durch die eigenen Reihen laufen und setzte immer wieder Nadelstiche. So scheiterte Marcel Maltritz in der 22. Minute an ter Stegen. Im Gladbacher Spiel war gegen Ende der ersten Halbzeit viel zu wenig Bewegung, auch wenn Mike Hanke in der 34. Minute mit einem Schuss an Luthe scheiterte.

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Auch nach dem Wechsel hatte der VfL das Geschehen im Griff, auch wenn eigene klare Chancen zunächst Mangelware blieben. Der VfL stand weiter kompakt und ließ nur wenig zu. Hanke hatte in der 67. Minute allerdings den Führungstreffer auf dem Fuß, schoss aus kurzer Distanz aber drüber. Sieben Minuten später war es erneut Hanke, der mit seinem Kopfball an Luthe scheiterte.

Die Borussia drängte in der Schlussphase weiter nach vorne und hatte durch einen Kopfball von Dante (84.), einen Volleyschuss von Arango (86.) und Hanke per Kopf (87.) weitere hochkarätige Einschussmöglichkeiten. Auf der Gegenseite hätte Christoph Dabrowski mit einem Distanzschuss in der 90. Minute fast den Siegtreffer erzielt. In der dritten Minute der Nachspielzeit erzielte de Camargo, der in der 67. Minute für Mohamadou Idrissou eingewechselt wurde, den Siegtreffer für Gladbach.

Bei Gladbach überzeugten Martin Stranzl und Hanke, bei Bochum verdienten sich der überragende Torwart Luhte sowie Dabrowski und Andreas Johansson im defensiven Mittelfeld gute Noten.

(dapd/sid/abendblatt.de)