Sonja Stähler (32) und Torsten Gerbsch (39) haben Startplätze für den Hamburg-Marathon gewonnen und berichten über ihre Vorbereitung.

Hamburg. Am 22. Mai 2011 ist es soweit: Die Gewinner der vom Diagnostik Zentrum Fleetinsel ausgeschriebenen Startplätze des diesjährigen Haspa-Marathons dürfen sich auf die 42,195 Kilometer lange Strecke begeben. Doch Sonja Stähler (32) und Torsten Gerbsch (39) wollen nicht nur durchkommen. Während Diplom-Kriminologin Stähler, die bereits zum fünften Mal bei einem Marathon dabei ist, sich eine Zielzeit von unter vier Stunden gesetzt hat, hat der Lauf für Kameramann Gerbsch primär eine andere Bedeutung: Er will den Wettkampf seinem kranken Vater widmen. Vor seinem ersten Marathon plagen ihn keine Versagensängste, dennoch ist er darauf gefasst, vielleicht vorzeitig abbrechen zu müssen, da es zu unvorhergesehenen körperlichen Reaktionen kommen kann.

Personal-Trainer Daniel Pacher weiß die unterbewusste Angst zu mildern, indem er darauf hinweist, dass die gute Vorbereitung eines gesunden Körpers „einen Marathon nicht gefährlicher als einen Kegelabend werden lassen.“ Zu dieser Vorbereitung zähle unter anderem eine professionelle Leistungsdiagnostik, die Auskunft über den jeweiligen Fitnesszustand der Sportler gibt, ein individueller Ernährungsplan und mehrere Trainingseinheiten mit einem Personal-Trainer.

Beide Läufer betonen, dass die Vorbereitung einen eisernen Willen erfordert: „In den vier Wochen vor dem Marathon gab es nichts außer zu arbeiten, laufen, schlafen und essen.“ Selbst abendliche Treffen mit guten Freunden mussten auf die Zeit nach dem großen Ereignis vertagt werden. Trotzdem nimmt die Unterstützung der Freunde und Bekannten einen sehr großen Stellenwert ein. „Die Freunde werde ich noch zusammentrommeln“, sagt Torsten Gerbsch, der im gleichen Atemzug erwähnt, dass gerade während der intensiven Vorbereitungszeit Bedenken in der Familie laut wurden, ob er sich nicht überfordere. Doch insbesondere das gut organisierte Training mit längeren Laufstrecken und zeitaufwändigen Übungseinheiten verspreche, die Marathonstrecke erfolgreich hinter sich zu bringen. „Man muss schon ein bisschen durchgeknallt sein“, gibt Gerbsch zu, "aber wenn ich ins Ziel einlaufe, dann wird es für mich sein, als hätte ich ganz Hamburg bezwungen.“

Worte, die aufzeigen, mit wie viel Herzblut und Leidenschaft die Teilnehmer an den Start gehen - und gleichzeitig deutlich machen, welch immenser Aufwand für ein solches Erlebnis in Kauf genommen werden muss.