Der Rekordmeister ist sich mit Jerome Boateng bereits einig. Scheitern kann der Wechsel nur noch an Manchester City. Die Zukunft von Klose ist offen.

München. Nach Präsident Uli Hoeneß hat auch Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge den Transfer von Nationaltorhüter Manuel Neuer als nahezu perfekt vermeldet. „Im Prinzip ist es doch ein offenes Geheimnis, was bei Neuer passiert“, sagte der 55-Jährige im „Münchner Merkur“. Er verstehe, dass Neuers bisheriger Verein Schalke 04 vor dem Pokalfinale gegen den MSV Duisburg am Sonnabend (20.00 Uhr) „Ruhe haben“ wolle. Mit einer offiziellen Bestätigung des Wechsels rechne man daher frühestens am Sonntag.

Rummenigge kündigte zudem eine „Ära Neuer“ an: „Das ist eine Personalie, die ich hier nicht auf drei, vier Jahre sehe, sondern auf eine Dekade“, sagte er und verglich den 25 Jahre alten Neuer mit Oliver Kahn: „Ich sehe bei Manuel dieses Bayern-Gen, unbedingt gewinnen zu wollen“, sagte Rummenigge.

Im Falle des Transfers von Zweitliga-Torschützenkönig Nils Petersen von Energie Cottbus zum Rekordmeister zeigte Rummenigge sich ähnlich optimistisch: Es könne gut sein, „dass wir Petersen noch in dieser Woche als Neuzugang vermelden können“.

Auch ein weiterer Wechsel scheint sich anzubahnen: Sportdirektor Christian Nerlinger verkündete Einigung mit Nationalspieler Jerome Boateng. Scheitern könne der Deal nur noch an Boatengs derzeitigem Arbeitgeber, dem FA-Cup-Sieger Manchester City: „Mit dem Spieler sieht es gut aus, wir müssen aber noch mit dem Verein sprechen“, sagte Nerlinger der Münchner „tz“.

Die Vertragsverlängerung mit Nationalspieler Miroslav Klose hingegen sei noch nicht in trockenen Tüchern: „Ich kann nicht sagen, ob wir auf einen gemeinsamen Nenner kommen“, sagte Rummenigge. Der 32 Jahre alte Klose, der seit 2007 bei Bayern spielt, fordert wohl einen neuen Zweijahresvertrag, soll bisher aber nur eine Offerte über eine Saison vorgelegt bekommen haben. Mahnende Worte richtete Rummenigge an Abwehrspieler Breno, der sich zuletzt über seine Situation bei Bayern München beklagt hatte. „Wenn hier einer unzufrieden sein darf, dann der FC Bayern. Breno muss mal ein professionelles Verhalten an den Tag legen“, sagte Rummenigge über den Brasilianer, der sich am Montag einer Sprunggelenksoperation unterziehen musste.

Nach der „anstrengenden und schwierigen“ Saison sieht Rummenigge voll Vorfreude der Zusammenarbeit mit dem neuen Trainer Jupp Heynckes entgegen. Heynckes, der am Montag bereits zu ersten Personalgesprächen in München war, kenne den Verein „von A bis Z. Es wird überhaupt keine Probleme geben. Wir werden eine harmonische und erfolgreiche Zusammenarbeit haben“, sagte Rummenigge. Die letzten Testspiele in der laufenden Saison betreut allerdings noch Interimstrainer Andries Jonker: Nach dem 4:3 gegen eine Kreisauswahl aus Düren und dem 13:1 gegen eine Auswahl eines Sponsors in Burghausen reiste der Bayern-Tross am Dienstagmittag nach St.Petersburg (Russland). Dort trifft die Mannschaft am Mittwochabend (18 Uhr) auf den Erstligisten Zenit St. Petersburg, bevor sich die Profis in den Urlaub verabschieden.