Handballbund will Sigurdsson oder Heuberger als Bundestrainer

Hamburg. Die Suche nach einem Nachfolger für Heiner Brand steht kurz vor dem Abschluss. Nach Abendblatt-Informationen sind von einst fünf Kandidaten zwei übrig geblieben, die den Handball-Bundestrainer nach 14 Jahren im Sommer beerben könnten: Brands Assistent Martin Heuberger und Dagur Sigurdsson, Trainer des Bundesligaklubs Füchse Berlin.

Brand, 58, wird wie berichtet sein Amt nach Abschluss der EM-Qualifikation zur Verfügung stellen, zwei Jahre vor Ablauf seines Vertrages. Die Entscheidung soll morgen anlässlich des Nationalmannschaftslehrgangs in Kamen bekannt gegeben werden.

Nach Informationen des Radiosenders NDR Info will der Deutsche Handball-Bund (DHB) bei dieser Gelegenheit den 46 Jahre alten Heuberger als Nachfolger vorstellen. Assistent des früheren Nationalspielers soll demnach Kreisläuferlegende Christian Schwarzer, 41, werden.

Allerdings wird in der gemeinsamen "Arbeitsgruppe Nationalmannschaft" von DHB und Bundesliga noch um eine Alternativlösung mit Sigurdsson an der Spitze gerungen. Die Füchse sollen bereits einen Ersatzmann für ihn gefunden haben. Der 38 Jahre alte Isländer ist offenbar bereit, das Amt zu übernehmen, ist dem DHB aber noch zu teuer. Brands Einkünfte sollen sich auf 700 000 Euro jährlich belaufen, wovon der Großteil durch Werbung, Seminare und Veranstaltungen eingespielt wird.

An Heubergers Sachkenntnis besteht in der Arbeitsgruppe offenbar kein Zweifel. Die deutschen Junioren führte er zum Welt- und zum Europameistertitel. Allerdings werden die schwachen Auftritte der A-Nationalmannschaft bei den letzten Turnieren auch ihm angelastet.

Deutschland, 2007 unter Brand noch Weltmeister, hatte im Januar bei der WM in Schweden nur den elften Platz erreicht und droht nun die EM sowie die Olympischen Spiele 2012 zu verpassen.