Buxtehude. Ein bisschen seiner Zuversicht hat Dirk Leun am vergangenen Sonnabend aus dem Blick auf die Auswechselbank des Thüringer HC gezogen. Der Trainer des Buxtehuder SV sah dort erstklassige Handballerinnen sitzen, was ja für den gesamten Kader des Finalgegners um die deutsche Meisterschaft gelte. Aber sie hätten trotz des 34:29-Sieges im Hinspiel keinen zufriedenen Eindruck auf ihn gemacht. "Wenn es uns gelingt, sie zu verunsichern", sagt Leun, "dann wird aus diesem Superteam nur noch eine Ansammlung guter Spielerinnen."

An irgendetwas muss die Hoffnung ja festgemacht werden vor dem morgigen Rückspiel in Bad Langensalza (15.10 Uhr), dessen zweite Halbzeit der MDR ab 16 Uhr live überträgt - in kompletter Länge ist die Partie unter bsv-live.tv abrufbar. Das Hinspiel bot Leun ansonsten wenig Anhaltspunkte. Statt den guten Vorsatz einer aggressiven Abwehr von Beginn an umzusetzen, sei der Thüringer Rückraum anfangs eine Freihandelszone gewesen: "Man kann nicht jeden Wurf verhindern, aber wir haben es ihnen nicht schwer genug gemacht."

Das Versäumnis kreidet sich Leun auch selbst an. Er habe über die mentale Vorbereitung seiner Mannschaft auf die Endspiele womöglich die handballerischen Details vergessen. Daraus gelte es zu lernen, wobei er das Programm in dieser Woche mit Blick auf die Pokalendrunde am 21./22. Mai wohl dosiert habe. Stefanie Melbeck und Janne Wode konnten aufgrund eines Infekts ohnehin kaum trainieren.

Dass der Hamburger Handballverband drei Tage nach dem HSV noch einen deutschen Meister stellt, das zu erwarten mag bei der Ausgangslage vermessen sein. Die Mannschaft wird in jedem Fall am Abend feierlich auf dem Sankt-Petri-Platz empfangen.