In Garmisch-Partenkirchen könnte am Sonntag die Bewerbung gescheitert sein

Garmisch-Partenkirchen. Die ganze Angelegenheit ist im Grunde einfach: Am Sonntag gegen 19.30 Uhr wird die Bewerbung von München um die Olympischen Winterspiele 2018 ein Problem weniger haben - oder so gut wie tot sein. Zwei Monate vor der Wahl durch die Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) am 6. Juli im südafrikanischen Durban stimmen 21 000 Bürger mit dem Hauptwohnsitz Garmisch-Partenkirchen darüber ab, ob sie in rund sieben Jahren Gastgeber für die "Jugend der Welt" sein wollen. Gewinnen die Gegner, hätte das schwerwiegende Folgen für die Bewerbung.

"Eine Niederlage für München 2018", sagte der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude (SPD), "wäre juristisch noch folgenlos, aber es wäre ein schlimmer Rückschlag, es wäre der Verlust des Bodens unter den Füßen." Gewinnen die Gegner, müsste die Marktgemeinde vorerst nur durch einen Gutachter prüfen lassen, ob sie irgendwie aus der Bewerbung um Olympia wieder herauskäme. Die Bewegung "NOlympia" hätte damit aber erreicht, dass die abstimmenden Mitglieder des IOC am 6. Juli nicht wüssten, ob die Spiele in Garmisch-Partenkirchen ausgetragen werden könnten oder nicht.

Im Falle einer Niederlage beim Bürgerentscheid könnten sich die Bewerber um Frontfrau Katarina Witt die Reise nach Durban wohl sparen, und die geplanten 33 Millionen Euro für die Bewerbung wären glatt zum Fenster rausgeworfen. "Es wäre nicht das Aus, aber es wäre nicht gut für die Bewerbung", sagt Bewerbungschef Bernhard Schwank. Er selbst rührt am Wochenende noch mal die Werbetrommel und wäre bereits mit einer einfachen Mehrheit zufrieden, "Mehrheiten sind Mehrheiten", sagt er. Ein Bürgerentscheid selbst sei für das IOC nichts Neues, "es kennt solche Verfahren".