Mannheimer Handballklub zum sechsten Mal in Hamburg im Final Four - gewinnen konnte er es nie

Hamburg. Die Handball-Bundesliga (HBL) verkauft die Veranstaltung als das größte Handball-Spektakel der Welt, und selbst ohne das Hometeam HSV Hamburg, davon gehen alle Beteiligten aus, wird das Final Four, die deutsche Pokalendrunde, auch an diesem Wochenende ein stimmungsvolles Fest, für das an zwei Tagen insgesamt mehr als 26 000 Zuschauer sorgen werden. Allerdings: Es gibt an diesem Sonnabend das erste Mal seit Jahren noch mehr als 200 Restkarten. Die Kassen an der O2 World öffnen um 10.15 Uhr.

Als Indiz nachlassendes Interesses oder als Argument für einen Standortwechsel gilt die nachlassende Nachfrage nicht, vielmehr als Kommunikationsproblem, weil die Karten-Rückläufer aus Göppingen und Mannheim relativ spät bekannt wurden. Der Vertrag mit der Hamburger O2 World soll über das Jahr 2012 hinaus bis mindestens 2015 verlängert werden. Die Gespräche zwischen der HBL und Hallen-Betreiber Anschutz Entertainment Group (AEG) laufen und sollen im Sommer zu einem positiven Abschluss kommen.

Nach dem Aus des Titelverteidigers HSV im Achtelfinale bei den Füchsen Berlin wird ein neuer Pokalsieger gesucht. Und weil der deutsche Rekordmeister THW Kiel derzeit schwächelt, trauen viele den Rhein-Neckar Löwen ihren ersten Titelgewinn der Vereinsgeschichte zu. "Wir sind endlich dran. In der Vergangenheit fehlte uns oft das nötige Quäntchen Glück", sagt Torhüter Henning Fritz, der den Pokal schon 1996 mit dem SC Magdeburg und 2007 mit dem THW Kiel in den Händen hielt.

Der Klub aus Mannheim und sein Vorgängerverein Kronau-Östringen haben jetzt zum sechsten Mal in Folge das Final Four in Hamburg erreicht. Die Bilanz: drei Niederlagen im Endspiel, 2006 und 2010 gegen den HSV, 2007 gegen Kiel. Im Halbfinale trifft der Tabellendritte der Bundesliga um 15.15 Uhr auf die SG Flensburg-Handewitt (6.), zwei Stunden zuvor spielt Kiel (2.) gegen FrischAuf Göppingen (5.). Das Finale wird am Sonntag um 14 Uhr angeworfen. Sport1 überträgt live. Alle vier Endrundenteilnehmer kassieren eine Antrittsprämie von 120 000 Euro.

Die Rhein-Neckar Löwen spielen in Hamburg auch um ihre Zukunft. Ihr Aufsichtsratschef Jesper Nielsen wird sich ab der nächsten Saison verstärkt um seinen Heimatverein AG Kopenhagen kümmern. Fünf Spieler sollen ihm aus Mannheim folgen, darunter Neuzugang Krzysztof Lijewski vom HSV. Wer bei den Rhein-Neckar Löwen bleiben wird und wer nach Dänemark muss, hängt vom künftigen Etat ab. Er dürfte von rund elf Millionen Euro in dieser Saison auf acht bis neun Millionen in der kommenden sinken.

Für das Bundesliga-Heimspiel des HSV gegen den VfL Gummersbach, Mittwoch, 11. Mai, 20.15 Uhr, O2 World, gibt es am Montag von 12 Uhr an noch wenige Eintrittskarten im Skylight-Café. Preise: 48,50 Euro, Kinder 30,50 Euro. Bestellungen unter Telefon: 040/30 98 76-10 (Geschäftsstelle HSV).