Handballerinnen ziehen trotz 22:24-Niederlage in Leipzig ins Finale der deutschen Meisterschaft ein

Leipzig. Die Sensation ist perfekt. Trotz einer 22:24-Niederlage im Play-off-Halbfinal-Rückspiel beim Titelverteidiger HC Leipzig ziehen die Bundesliga-Handballfrauen des Buxtehuder SV in das Finale um die deutsche Meisterschaft ein. Das Handball-Märchen in Buxtehude geht weiter. Schon am kommenden Sonnabend, 7. Mai, kommt der Topfavorit Thüringer HC in die Halle Nord (19.30 Uhr). Die Entscheidung fällt im Rückspiel eine Woche später am 14. Mai in Bad Langensalza.

BSV-Trainer Dirk Leun war nach dem Schlusspfiff überglücklich, seine Spielerinnen tanzten und feierten in der Arena Leipzig und klatschten sich mit rund 60 mitgereisten Buxtehuder Fans ab. "Davon haben wir geträumt. Wenn man so weit kommt, will man auch die Meisterschaft", sagte Kreisläuferin Diane Lamein. Den Grundstein zum Finalerfolg hatte der Buxtehuder SV im Hinspiel gelegt. Mit dem 21:16-Heimsieg vier Tage zuvor hatten sich die Buxtehuderinnen einen komfortablen Vorsprung erarbeitet.

Aber was sind im Handball schon fünf Tore? Das hatte der Buxtehuder SV im Play-off-Viertelfinale hautnah erfahren. Mit acht Toren Differenz gab es für das Leun-Team eine empfindliche Hinspielniederlage beim Frankfurter HC. "Dieses Spiel hat uns vor Augen geführt, dass wir nur als Mannschaft erfolgreich sein können", sagte Kapitänin Isabell Klein gestern rückblickend. Im Rückspiel schaffte der BSV das "Wunder von Buxtehude", setzte sich mit zehn Toren sensationell durch und erreichte den Sprung ins Halbfinale.

Die Erwartungshaltung in Buxtehude wächst. Auch wenn der BSV in diesem spannenden Halbfinale in der ersten Hälfte schwächelte und der HC Leipzig mit 14:9 führte, kämpfte sich der BSV zurück. Allerdings erst nach den ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte. Da hatte sich der HC Leipzig vor 2900 Zuschauern einen Siebentorevorsprung (16:9) erarbeitet.

"Aber wir hatten den Vorteil, dass wir durchwechseln konnten, während die Leipziger Schlüsselspielerinnen immer müder wurden", erkannte Torhüterin Debbie Klijn. Auch wenn die BSV-Fans mit ihrem Team zitterten, ging ein Ruck durch die Mannschaft. Allen voran Torhüterin Jana Krause, die diesmal zur Matchwinnerin avancierte. Die Routiniers wie Stefanie Melbeck, Klein, Josephine Techert und Lamein setzten weitere Glanzpunkte.

Auch die junge Jessica Oldenburg hatte mit zwei wichtigen Treffern in der Schlussphase wesentlichen Anteil am Erfolg. Während sie in der ersten Hälfte kaum getroffen hatten, erzielten sie jetzt die wichtigen Treffer. Tor um Tor holte der BSV auf, kurz vor Schluss führte Buxtehude mit 22:21, stand damit sicher im Finale. Viele Zuschauer wanderten enttäuscht ab. Der HC Leipzig kam mit drei Treffern zwar noch zu einem 24:22-Sieg, muss die Bundesligasaison aber beenden.

Beim Final-Four-Turnier um den DHB-Pokal am 21. und 22. Mai in Göppingen könnten sich die beiden Teams im Endspiel wieder treffen.