Frankfurt am Main. Ausgerechnet das Wochenende, an dem sich Borussia Dortmund zum deutschen Meister kürte, wurde von Krawallen in Frankfurt und Berlin überschattet. Eintracht Frankfurt sagte nach den Ausschreitungen im Anschluss an das Derby beim FSV Mainz 05 (0:3) sogar die für Sonntag und Montag angesetzten Trainingseinheiten aus Sicherheitsgründen ab. "Die Polizei und unser Sicherheitsdienst haben empfohlen, kein Training durchzuführen", sagte Frankfurts Pressechef Carsten Knoop.

Zuvor hatten am Sonnabend 200 Eintracht-Hooligans vor der heimischen Arena für Randale gesorgt. Die Anhänger passten den Mannschaftsbus nach der Rückkehr aus Mainz ab und zettelten eine Konfrontation mit der Polizei an. Einmal sei die Situation so brenzlig gewesen, dass ein Polizist einen Warnschuss abgeben musste, sagte ein Sprecher. Es gab 20 Festnahmen. Bereits in der Vergangenheit waren die Eintracht-Anhänger negativ aufgefallen. Auch kurz vor dem Anpfiff am Sonnabend hatten die Anhänger im Stadion Rauchbomben gezündet. Daum wird voraussichtlich am Dienstag mit der Eintracht in ein Trainingslager an einem noch unbekannten Ort reisen, um sich in Ruhe auf das Abstiegsendspiel gegen den 1. FC Köln vorzubereiten. Ligaverband und DFL hatten als eine Maßnahme ihres Zehn-Punkte-Plans am Maifeiertag keine Spiele angesetzt. Somit fanden zur 32. Runde in Bundesliga und Zweiter Liga keine Sonntagsbegegnungen statt.

Randalierende Hooligans hatten zuvor am Freitagabend in Berlin insgesamt elf Polizisten leicht verletzt. Dabei kam es sowohl zu Auseinandersetzungen von rund 800 Hertha-Anhängern nach der 1:2-Heimniederlage im Zweitligaspiel gegen 1860 München als auch zu Ausschreitungen von Rowdys des Drittligisten Dynamo Dresden nach dem 1:1 beim SV Babelsberg. Die Beamten nahmen 14 Personen fest.