Paris. Es war ein Match, von dem jeder Tennisprofi träumt. Julian Reister, 24, aus Hartenholm durfte bei den French Open in Paris auf dem Hauptplatz "Suzanne Lenglen" gegen den Branchenprimus antreten. Das Match gegen Roger Federer endete dann so eindeutig wie erwartet: der Weltranglisten-Erste aus der Schweiz gewann 6:4, 6:0, 6:4. "Ich war richtig nervös, hatte Bauchschmerzen und konnte es nicht so genießen, wie ich gehofft hatte", sagte die Nummer 165 der Tenniswelt, die neben dem Erlebnis auch 42 000 Dollar mit nach Hause nehmen konnte. Tennis-Gentleman Federer lobte seinen unerfahrenen Gegner: "Er hat Potenzial und bewiesen, dass er mit den Besten mithalten kann. Jetzt muss er den Mumm aus dem Turnier mitnehmen."

Da auch Julia Görges aus Bad Oldesloe gegen die ebenfalls topgesetzte Serena Williams (USA) mit 1:6, 1:6 chancenlos war, ist Philipp Kohlschreiber schon vor dem Wochenende zum deutschen Solisten in Paris geworden. Gegen den Italiener Andreas Seppi zog er mit 7:6 (7:5), 6:3, 7:5 relativ locker in die dritte Runde ein. Auf dem Weg ins Achtelfinale - das er im Vorjahr erreicht hatte - wartet nun der Spanier Fernando Verdasco. "Er ist sicher Favorit", meinte Kohlschreiber, der im direkten Vergleich mit 4:3 Siegen führt. (dpa)