Der 22-Jährige knickte in einem Test gegen den FC Südtirol aus Italien ohne Fremdeinwirkung um und zog sich eine Kapselverletzung zu.

Girlan. Mittelfeldspieler Christian Träsch steht der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-WM in Südafrika (11. Juni bis 11. Juli) definitiv nicht zur Verfügung. Das gab Assistenztrainer Hans-Dieter Flick am Dienstag auf der Pressekonferenz des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im Trainingslagerin Südtirol bekannt. Träsch hatte sich am Montag im Testspiel gegen den FC Südtirol (4:0) eine Kapsel- und Bandverletzung am rechten oberen Sprunggelenk zugezogen.

Träsch ist nach Kapitän Michael Ballack der zweite Mittelfeldspieler, der die WM-Teilnahme wegen einer Verletzung kurzfristig verpasst. „Wir bedauern das sehr, denn Christian wäre im Kader gewesen“, sagte Flick. Nach dem Ausfall von Träsch muss Bundestrainer Joachim Löw bis zum 1. Juni folglich nur noch zwei Spieler aus seinem vorläufigen WM-Aufgebot streichen. Eine Nachnominierung schloss Flick aus. Somit steigt die Chance, dass bei der WM vier HSV-Spieler zum Einsatz kommen: Marcell Jansen, der nach seiner ausgeheilten Verletzung wieder am Mannschaftstraining teilnimmt, der Torschütze im Spiel gegen Südtirol Piotr Trochowski, Abwehrspieler Dennis Aogo und Jerome Boateng.

Träsch war im Test gegen den FC Südtirol schon in der 8. Minute bei einer Rettungsaktion ohne gegnerische Einwirkung in den Umgrenzungszaun gerutscht und dabei umgeknickt. Bei einer Kernspintomografie am Montagabend in einem Krankenhaus in Bozen war eine schwere Kapsel- und Bandverletzung diagnostiziert worden.

Der 22-Jährige muss den Fuß zwei Wochen ruhig stellen. Danach sind vier Wochen lang Reha-Maßnahmen geplant. Laut Flick könnte der VfB-Profi frühestens in sechs Wochen wieder in den Spielbetrieb einsteigen.

Unterdessen warnte der Weltfußballverband die 32 teilnehmenden Nationen vor einer in Südafrika grassierenden Masern-Epidemie. Der DFB hatte schon vor der FIFA-Mitteilung reagiert und den Impfschutz aller Spieler überprüft. „Wir haben alle Spieler auf Antikörper getestet und niemanden impfen müssen, weil alle immun sind“, sagte Mannschaftsarzt Tim Meyer im Trainingslager des DFB-Teams in Südtirol. Eine Masern-Erkrankung würde laut Meyer „mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit“ für einen Spieler das WM-Ende bedeuten.