Stuttgart. Mercedes will den Streit um die Zurückstufung Michael Schumachers beim Großen Preis von Monaco nicht weiter eskalieren lassen. Das Team verzichtete gestern "im Interesse des Sports" auf eine Berufung gegen das Urteil der Formel-1-Rennkommissare. Schumacher hatte in Monte Carlo wenige Meter vor dem Ziel noch den Ferrari von Fernando Alonso überholt, nachdem das Safety-Car in die Boxengasse abgebogen war. "Wir waren der Ansicht, dass die Strecke wieder freigegeben war", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. Die Funktionäre teilten diese Meinung nicht, wollen den Präzedenzfall aber auf der nächsten Regelsitzung beraten. Schumacher, der als Sechster durchs Ziel gefahren war, erhielt eine Zeitstrafe von 20 Sekunden und fiel auf Platz zwölf zurück. Nach wie vor hält Mercedes die Strafe für "unangemessen". Bei Berufungen vor dem Automobil-Weltverband FIA waren Strafen in der Vergangenheit oft verschärft worden.