Hamburg. Im vergangenen Jahr hat sich Udo Krapf einen Lebenstraum erfüllt. Von Sizilien bis zum Nordkap ist er allein geradelt, 5400 Kilometer in knapp sechs Wochen. Seine Tochter, eine Ärztin, hatte ihm ein Magnesiumpräparat gegen übermäßiges Schwitzen verschrieben. "Mehr Hilfsmittel brauchte ich nicht."

Krapf kann nur hoffen, dass die mehr als 120 Profis, die am Himmelfahrtstag den 21. internationalen Großen Preis von Buchholz ausfahren, ohne leistungssteigernde Substanzen auskommen. 2009 war ein Hauptsponsor mit Hinweis auf die Dopingskandale der Tour de France ausgestiegen. Krapf hat das Rundstreckenrennen, das er für das bedeutendste in Deutschland hält, daraufhin abgesagt. "Wir wollten ein Zeichen setzen gegen die mangelhafte Darstellung unseres Sports durch den Verband und in den Medien."

Dieses Jahr drehen sie wieder ihre Runden, 40 insgesamt. 112 Kilometer Strecke und 1400 Höhenmeter kommen so zusammen. Etwa 50 000 Euro beträgt das Budget, 40 Prozent weniger als noch 2008. Die Rennfahrer aber seien im Preis nicht günstiger geworden, sagt Krapf. Deshalb habe man sich auf junge Profis konzentriert, zumal viele Etablierte bei Giro d'Italia und Kalifornienrundfahrt unterwegs seien. Zu den Sieganwärtern zählen Bahnweltmeister Alex Rasmussen (Dänemark), der deutsche Meister Martin Reimer und Milram-Profi Gerald Ciolek.