Die Bundesliga-Volleyballerinnen treffen bei ihrer Europacup-Premiere auf Spodnja Sempeter

Hamburg. Die Nachricht, dass die Bundesliga-Volleyballerinnen des VT Aurubis Hamburg bei ihrer Premiere auf europäischer Bühne gegen den slowenischen Vertreter Spodnja Savinjska Sempeter antreten dürfen, war wenige Minuten alt, da hatte Jean-Pierre Staelens bereits eine wichtige E-Mail verschickt. Er brauche alle Informationen über den Gegner, schrieb der VTA-Trainer an seinen Neuzugang Sarah Ammerman. Die 24-Jährige, die derzeit in ihrer Heimat USA trainiert, spielte in den vergangenen beiden Jahren für Branik Maribor in Sloweniens Topliga. Sie soll helfen, Videomaterial über Sempeter zu beschaffen, auch ihre persönlichen Eindrücke will Staelens nutzen.

Da bei der Auslosung des Challenge Cups am Hauptsitz des Europaverbands CEV in Luxemburg keine Vereinsvertreter zugelassen waren, verfolgte auch Manager Helmut von Soosten die Prozedur in Hamburg. Seine ersten Internetrecherchen über den unbekannten Rivalen, der am Mittwoch, 14. November, um 20 Uhr in der CU-Arena gastieren wird, machten ihm keine Sorgen. "Es ist ein rein slowenisches, junges Team, das keine körperlich herausragenden Spielerinnen hat", sagt er.

Der Challenge Cup, hinter Champions League und CEV-Pokal drittwichtigster europäischer Vereinswettbewerb, wird im K.-o.-Modus gespielt. Haben beide Teams je einmal gewonnen, zählen nicht das Satzverhältnis oder auswärts gewonnene Sätze, sondern es wird ein Entscheidungssatz gespielt. Der Europacup ist für die Hamburgerinnen ein Zuschussgeschäft. Preisgeld gibt es nicht, die 1200 km lange Reise zum Rückspiel (20./21. November) muss aus den Zuschauereinnahmen gedeckt werden. Dennoch hoffen Staelens und von Soosten darauf, weit zu kommen. "Der internationale Wettbewerb gibt uns die Möglichkeit, bessere Spielerinnen zu verpflichten, weil der Anreiz, sich mit europäischen Topklubs zu messen, hoch ist", sagt von Soosten. Spielerinnen wie die aus Suhl verpflichtete Vendula Merkova, beste Punktesammlerin der vergangenen Bundesligasaison, hätten ohne den Anreiz Europa einen Bogen um Hamburg gemacht.

Ob Teams wie Sempeter die Volleyballfans mobilisieren, bleibt abzuwarten. Der Verein überlegt, seinen Dauerkartenkunden die Europacup-Spiele als Bonus zu inkludieren.