Hamburg. Rote Karten und ein Beleidigungs-Eklat bei MSV Hamburg gegen TSV Glinde. Concordia glänzt in der Oberliga. BU siegt im Topspiel.

Die Hamburger Amateurfußball-Saison ist noch nicht einmal zwei Spieltage alt und hat schon den ersten Skandal. Am Freitagabend wurde die Bezirksliga-Partie zwischen dem Gastgeber MSV Hamburg und dem TSV Glinde beim Stand von 0:3 in der zweiten Halbzeit abgebrochen. Grund: nachdem zwei Akteure des MSV wegen Schiedsrichterbeleidigung die Rote Karte sahen, soll der Unparteiische einen afrikanischen Spieler des Gastgebers – nachdem der sich beschwert hatte - nachgeäfft und dessen Aussprache ins Lächerliche gezogen haben. Daraufhin zogen mehrere Spieler des MSV-Teams Konsequenzen und verließen das Feld. Der Unparteiische brach die Partie ab.

„Ich habe die Situation nur aus der Ferne gesehen, weil sich die Aktion genau auf der gegenüberliegenden Seite abgespielt hat“, berichtet MSV-Trainer Ulf Dassow, „welche Worte da genau gefallen sind, kann ich nicht sagen. Deshalb kann ich nur das widergeben, was mir zugetragen wurde“, erklärt Dassow gegenüber dem Hamburger Abendblatt. Wie es zum dem Eklat gekommen sei, schildert der Trainer so: „Kurz nach Wiederanpfiff wird ein Strafstoß gegen uns gepfiffen, der sehr umstritten war. Nach dem verwandelten Elfmeter gab es im Anschluss einige Diskussionen. Nach einer Rudelbildung mischten sich meine Spieler Björn Feuerlein und Burhan Sahin mit ein und wurden dann beide mit einer Roten Karte wegen Schiedsrichterbeleidgung vom Platz gestellt.“

Spieler fühlen sich vom Schiedsrichter beleidigt

Daraufhin, so Dassow weiter, sprang den beiden Spielern ein Teamkollege bei und beschwerte sich über die Entscheidung des Schiedsrichters und soll auch Drohungen ausgesprochen haben. Referee Tobias Tewes soll dann seine Stimme verstellt und den Spieler „nachgeäfft“ haben. „Es war aber keine rassistische Entgleisung vom Schiedsrichter, aber eine sehr beleidigende gegenüber meinem Spieler“, stellt Dassow klar. Nach dem Vorfall hatten sich mehrere Spieler des MSV Hamburg darauf verständigt, nicht weiter spielen zu wollen und verließen das Feld. Schiedsrichter Tewes brach die Partie regelkonform ab, weil nicht mehr genügend Feldspieler auf dem Rasen standen.

Schiedsrichter fühlte sich offenbar bedroht

„Ich habe nach dem Abbruch mit dem Schiedsrichter gesprochen, er habe sich bedroht gefühlt. Meinen Spielern glaube ich aber natürlich auch. Sie gehen nicht ohne Grund einfach vom Spielfeld. Der ganze Vorfall ist sehr ärgerlich und wirft gleich zu Beginn der Saison ein schlechtes Licht auf den Verein und den Hamburger Amateurfußball. Diese Negativ-Schlagzeilen brauchen wir nicht“, erklärt Dassow.

Nach dem Spielabbruch wird nun das Sportgericht entscheiden. Zuerst muss dafür der Spielbericht von Schiedsrichter Tewes beim Hamburger Fußballverband eingehen. „Erst danach können wir uns mit dem Vorgang beschäftigen“, erklärte HFV-Pressesprecher Carsten Byernetzki, der keine weiteren Angaben zum Spielabbruch machen wollte.

Concordia furios: Sechserpack beim FC Süderelbe

Zum Sportlichen: Für äußerst positive Schlagzeilen sorgt derzeit Concordia in der Oberliga. Nach dem furiosen 6:2-Auftaktsieg in der Vorwoche gegen den SC Victoria bestätigte das Team von Trainer Diamantis Cholevas seine starke Frühform und besiegte auswärts den FC Süderelbe mit 6:0. Hier finden Sie die Highlight-Videos des Spiels.

BU siegt 3:0 im Top-Spiel

Im Topspiel des Abends bezwang der HSV Barmbek-Uhlenhorst Altona 93 mit 3:0. Die Szenen sehen Sie hier. Der Hamburger Pokalsieger von 2015 wendet damit einen Fehlstart nach der Auftaktniederlage beim FC Türkiye ab. Der AFC startet nach zwei Spielen mit nur einem mageren Punkt. Allerdings waren die Auftaktgegner auch alles andere als einfach. In der Vorwoche trennte sich das Team von Trainer Berkan Algan im Eröffnungsspiel der Oberliga vom Titelverteidiger TuS Dassendorf mit 2:2.