Hamburg. Nach einer unruhigen Woche startete Oberligist Meiendorfer SV mit einem 3:1 bei Buxtehude ins neue Jahr. Trainer Matthias Stuhlmacher über seine Kündigung, erhoffte Visionen und den Rücktritt des Managers.

Hamburger Abendblatt:

Finden Sie auch, dass der Sieg glücklich war?

Stuhlmacher:

Mag so gewirkt haben. Aber wir haben unsere Qualität bei den Toren ausgespielt. Der Gegner vergab seine Chancen, traf nur per Elfmeter.

Warum haben Sie Ihren Vertrag zum Saisonende gekündigt?

Stuhlmacher:

Weil er sich automatisch verlängert hätte. Ich möchte vorher wissen, welche Vision Meiendorf hat? Wollen wir uns weiter oben etablieren? An den Titel oder den Regionalliga-Aufstieg denken? Oder müssen wir wieder 12-15 Spieler verkaufen? Das hieße: Neue Talente holen und sie später wieder verkaufen. Der Verein sollte vom Selbstverständnis schon weiter sein.

Was ist denn Ihre Vision?

Stuhlmacher:

In den letzten Jahren wurde der Etat am Saisonende stets um 10 bis 30 Prozent gekürzt. Aber ich will das Niveau erhöhen. Meine Kündigung ist ein Zeichen an den Verein, mir zu sagen, welche Wertigkeit ich hier habe. Aber es geht längst nicht nur um mich.

Um wen geht es noch?

Stuhlmacher:

Um meinen Co-Trainer Oliver Kral und die Spieler. Jetzt ist die heiße Phase der Vertragsverlängerungen und Spielerverpflichtungen. Wir können in diesem Vakuum keine Zusagen geben. Das ist nicht förderlich.

Und der Manager geht zum 30. Juni...

Stuhlmacher:

Es tut weh, Matthias Drast zu verlieren. Er hat einen hervorragenden Job gemacht. Ich kann seinen Rücktritt nachvollziehen.

Stuhlmacher:

Wie wäre ein Abschied für Sie?

Stuhlmacher:

Sehr schade. Ein Top-Trainingsgelände kommt, das Team entwickelt sich. Ich fühle mich in Meiendorf sauwohl. Ich würde mit einem weinenden Auge gehen.