Pinneberg. 18 Spiele, 38 Punkte, Rang zwei. Der VfL Pinneberg ist dabei, seine grandiose Vorsaison zu übertreffen. Trainer Michael Fischer nach dem 3:1 gegen Curslack über echten Zusammenhalt, die Motivation durch Nachbar Halstenbek und die Titelchancen.

Hamburger Abendblatt:

Ist Ihr Team nun eine Spitzenmannschaft?

Michael Fischer:

Der Begriff passt nicht zu uns. Eine Spitzenmannschaft kommt nach dem 2:0 nicht mehr in Bedrängnis. Außerdem spielen wir lieber gegen große als gegen kleine Gegner. Wir sind weiterhin keine Spitzenmannschaft, wollen uns aber zu einer entwickeln.

Hielten Sie das für möglich bei den klangvollen Namen der Konkurrenz?

Fischer:

Der Name VfL Pinneberg ist ebenfalls klangvoll. Wir sind glaube ich Dritter der ewigen Oberliga-Tabelle. Die Jungs haben eben Zusammenhalt.

Ist das nicht nur eine Floskel?

Fischer:

Höre ich oft. Dann heißt von anderen: Zusammenhalt? Ja, wir haben auch eine Weihnachtsfeier...

Aber?

Fischer:

Aber hier haben wir in der Vorbereitung sechsmal die Woche trainiert. Am einzigen freien Tag trafen sich die Jungs trotzdem. Sie spielen nach dem Training Karten. Nicht drei Leute, sondern drei Tische voll. Sie gucken sich die Zweite an. Heute hatten wir nur elf gesunde Spieler. Trotzdem gelang der Sieg. Das ist echter Zusammenhalt.

Und fußballerisch?

Fischer:

Meine Mannschaft ist körperlich ungemein präsent, stark bei Standards, entwicklungshungrig, die Balance stimmt. Wasserträger und Techniker, junge und alte Spieler, es passt.

Motiviert die Konkurrenz zu Nachbar Halstenbek-Rellingen?

Fischer:

Sehr. Sie sind nur 150 Meter Luftlinie von uns weg, leisten Superarbeit, dominieren die Oberliga. Ihre drei Punkte Vorsprung sind nicht die Welt.

Ist der Titel drin?

Fischer:

Es ist alles möglich. Platz sieben oder die Urkunde vom Verband. Ich rede nicht von 40 Punkten. Das ist Quatsch. Wenn Platz eins kein Ziel ist, kann ich auch Rhönrad fahren. Ob es klappt, ist eine andere Sache.