Hamburg. Durch ein 1:1 beim SC Condor hält sich Aufsteiger Süderelbe in der Spitzengruppe der Oberliga. Trainer Jean-Pierre Richter über seine Tippspiel-Taktik, Erfolgsfaktoren und die neue Rolle als Zuschauermagnet.

Hamburger Abendblatt:

Lagen Sie bei kicktipp.de wieder richtig?

Jean-Pierre Richter:

Nein. Ich habe 2:1 für Condor getippt. Letzte Woche stimmte das 2:1 für Dassendorf bei uns.

Wieso tippen Sie gegen Ihr Team?

Richter:

Das ist eine private Spaßrunde im Internet. Ich bin Erster. Taktik: auf Favoritensiege setzen. Trotzdem will ich mit Süderelbe immer gewinnen.

Konnten Sie Ihren Erfolg vorhersehen?

Richter:

Schwierig. Es ist für uns eine Auszeichnung, in der höchsten Hamburger Klasse zu spielen. Wenn man sieht, was Condor heute an Qualität auf dem Platz hatte, beeindruckt das schon.

Sie führten bis kurz vor Schluss ...

Richter:

Der Punkt ist okay. Wir verloren am Ende zu sehr die Ordnung.

Wie lässt sich der Erfolg erklären?

Richter:

Viele finanzielle Mittel haben wir nicht, also kommen wir über Leidenschaft und taktische Disziplin. Wir haben uns entwickelt, gut verstärkt, eine junges Team aufgebaut.

Würden Sie auf Klassenerhalt tippen?

Richter:

Nein. Aber nur, weil ich meist katastrophal schlecht bei Vorhersagen bin. (lacht) Ich dachte, der HSV schlägt Frankfurt 4:1. Sportlich schaffen können wir es. Wir haben auch gegen große Teams gepunktet. Ein gutes Gefühl.

Die Zuschauer honorieren es ...

Richter:

Ja, Wahnsinn. 1000 Leute beim Eröffnungsspiel, 350 beim Nachholspiel gegen Paloma, 722 gegen Dassendorf. Das ist Lohn und Anerkennung.

Sind Sie das neue Wunderkind der Szene?

Richter:

Nein. In meinem Alter Oberliga-Trainer zu sein, ist etwas Besonderes. Ich bin hungrig. Ich weiß aber auch, was ich an diesem Verein habe. Ich werde niemals sagen: Seht her, ich bin der geilste Trainer der Welt.